Kulturgüter in Südtirol

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Poesia Concreta in Brasile

Ed. 83/100

Neun signierte und nummerierte Siebdrucke von Augusto De Campos, Décio Pignatari und Haroldo De Campos sowie ein Exemplar des Manifest "Piano-pilota per la poesia concreta".
Die einzelnen Grafiken stammen aus einer Mappe, die in 130 Exemplaren vom Archivio della Grazia di Nuova Scrittura (Mailand) anlässlich der von Lenora de Barros und Paula Mattioli kuratierten Ausstellung "Poesia concreta in Brasile" herausgegeben wurde. Ursprünglich war auch ein Faltblatt mit einem Präsentationstext von Lenora de Barros Teil der Mappe.

Die Siebdrucke von Augusto de Campos:
- "Pòs tudo"
- "O pulsar"
- "Dias dias dias";
die Siebdrucke von Décio Pignatari:
- "Life"
- "Camélias"
- "Beba Coca-Cola";
die Siebdrucke von Haroldo de Campos:
- "Silêncio"
- "Nascemorre"
- "Fragmento de Galàxias".

Objektbezeichnung:
Grafik
Inventarnummer:
ANS750
Hersteller:
Campos, Augusto ¬de¬; Pignatari, Décio; Campos, Haroldo de
Sammlung:
Archivio di Nuova Scrittura, Sammlung Museion
Datierung:
1991
Material:
Papier
Technik:
gedruckt (Siebdruck)
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Siebdruck (je) Höhe 50 cm, Siebdruck (je) Breite 35 cm
Schlagwort:
Konkrete Dichtung
Historische-kritische Angaben:
"[...] Neben den Wienern sind als weitere Protagonisten der frühen Konkreten Dichtung die Vertreter der brasilianischen Dichtergruppe Noigandres um die Brüder De Campos und der Schweizer Eugen Gomringer zu nennen. Ohne auf den gelegentlich aufflammenden Streit darüber einzugehen, wer was zuerst gemacht hat, lässt sich sagen: Hier liegen die Anfänge dessen, was – z.T. in Anlehung an die Konkrete Kunst der 30er Jahre – als Konkrete Poesie bezeichnet wird. Die Konkreten Dichter der 50er Jahre vermochten auf den Erfahrungen der Futuristen aufzubauen, die mit Marinettis 'parole in libertà' – 1912 in seinem 'Manifesto tecnico della letteratura' ausgerufen - wichtige Vorarbeit geleistet hatten. [...] Die Sprache der Dichtung soll nicht mehr ein Mittel sein, das auf Anderes verweist - also auf Gegenstände, Gedanken, Gefühle, Vorgänge im Leben und in der Wirklichkeit. Sprache soll vielmehr selbst im Mittelpunkt stehen, sich selbst thematisieren. Um die Konventionen der herkömmlichen Dichtung zu überwinden, gehen die Konkreten oft von den kleinsten Elementen der geschriebenen und gesprochenen Sprache aus: dem einzelnen Wort oder sogar dem einzelnen Buchstaben, wobei sie deren Bedeutung, Klang und visuelle Gestalt untersuchen. An die Stelle der herkömmlichen Syntax tritt das, was man als Flächensyntax bezeichnen kann. Die sprachlichen Elemente werden typografisch auf der Fläche verteilt und auf unterschiedliche Weise zueinander in Beziehung gesetzt: sie werden isoliert, seriell wiederholt, variiert, zu Verdichtungen zusammengeschoben usw. Die lineare Leserichtung von links nach rechts und von oben nach unten wird außer Kraft gesetzt. Das Auge schweift frei über die Fläche und untersucht die Kombinationsmöglichkeiten. Bei diesem Zugang wird die Grenze zur bildenden Kunst, die sich traditionell in der Fläche entwickelt, deutlich überschritten." (Hapkemeyer, Andreas "Poesia Concreta" in: La parola nell'arte, MART, Skira, Mailand 2007, S. 235-237)

 

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