Kulturgüter in Südtirol

Der Hexenhammer

16 einzeln gerahmte Werke in Mischtechnik (Collage, Inschriften und Stickereien auf Papier).

Diese Werke beinhalten Fragmente aus Texten der deutschen Journalistin und RAF-Aktivistin Ulrike Meinhof (darunter auch ein offener Brief an Farah Diba von 1967, ein Text zu einer Warenhausbrandstiftung von 1968, das Konzept für eine Stadtguerilla von 1971 und ein Tonbandprotokoll des Teach-in der Roten Hilfe von 1972) und sind Teil eines größeren Projekts der Künstlerin, das im Projekt Room des Museion entstand.

Das Projekt umfasst neben den 16 Werken auch eine Liveperformance der Künstlerin, die sich auf einen intensiven Dialog mit dem Standort Museion und den dort gezeigten Ausstellungen einlässt. An acht Tagen in den Monaten Januar bis April 2015 führte Chiara Fumai die Besucher_innen durch die Ausstellung von Rosella Biscotti, die im vierten Stock gezeigt wurde. Man sollte sich dabei nicht auf eine 'normale' Führung einstellen – in einem raffinierten Spiel mit Überlagerungen und fragmentarischen Verweisen auf die Zeitgeschichte, verkörperte Chiara Fumai dabei Ulrike Meinhof (die handschriftlichen Texte auf den 16 Werken fungieren als "screen-play" für die Performance).

Das Projekt verbindet das politische Engagement von Ulrike Meinhof mit den Bilderwelten des mittelalterlichen Traktats Malleus Maleficarum (Der Hexenhammer), der 1478 von den beiden Dominikanermönchen Heinrich Kramer und Jacob Sprengler zur Rechtfertigung der Hexenverfolgung veröffentlicht wurde und auf den sich auch der Titel dieses Werkes bezieht.