Kulturgüter in Südtirol

Ofenkachel

Ofenkachel, Blattkachel, Reliefkachel.
Irdenware.
Vmtl. Hafnerei Sießl, St. Lorenzen.
1862-1944.

Form:
Hochformatiges, rechteckiges Blatt mit geradem Rand.
Rumpf: vier Stege aus geschnittenen Platten.
Dekor:
Blatt mit glattem Grund.
Cremeweiße Engobe (Hellelfenbein RAL 1015); Pinseldekor in Dunkelbraun, Orangebraun und Grün (Sepiabraun RAL 8014, Orangebraun RAL 8023, Smaragdgrün RAL 6001); gelbstichige transparente Glasur.
Orangebraune Rosettenblüte (Viertel) in zwei diagonal gegenüberliegenden Ecken, verbunden durch einen dunkelbraunen geschwungenen Stängel, an den Längsseiten je eine braun-grüne tulpenförmige Blüte (Hälfte).
Ziegelroter Scherben.

Auf der Blattvorderseite schwarzer Belag in Form von fest haftenden, punktförmigen Auflagen.
Mörtelreste, Lehm- und Rußbelag auf Blattrückseite und Rumpf.
In der Mitte des Blattes ist ein großes, annähernd rundes Loch ausgebrochen.
Ein Steg ist abgeschlagen.

Bemerkungen:
Das Loch im Blatt dient als Arbeitsöffnung zum Reinigen der Züge im Ofeninneren und wird normalerweise mit einem passenden Deckel (Metall, Keramik) verschlossen.
Ankauf aus Privatbesitz, St. Lorenzen.

Lit.:
Roth Heege Eva, Ofenkeramik und Kachelofen. Typologie, Terminologie und Rekonstruktion im deutschsprachigen Raum (CH, D, A, FL) mit einem Glossar in siebzehn Sprachen (= Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 39). Basel 2012, S. 313.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.