Kulturgüter in Südtirol

Rete Civica dell’Alto Adige - Il portale della Pubblica Amministrazione

Schwarzgeschirr

Topf, hohe bauchige Form; Hafen, Bandhafen.
Irdenware (Schwarzgeschirr).
Form:
Flacher Boden; senkrechte Fußzone; hoher ellipsoider Bauch; niedriger, einziehender Hals; kantig abgesetzter, steil ausladender, innen verstärkter Leistenrand (Rollrand) mit Oberkante.
Flacher Spiegel; kantig abgesetzte Wandung; mit einer Riefe abgesetzte, gebauchte Randinnenseite.
Dekor:
Am Bauch umlaufend zwei Bänder mit Rollstempeldekor (Rauten).
Grobkrörniger dunkelgrauer Scherben; reduzierend gebrannt.

Der Hafen wirkt leicht für die Größe.
Zahlreiche feine und deutlichere Sprünge in der unteren Wandungshälfte, einige mit kleinen Löchern.
Alte Reparatur: Ein Loch am Bauch ist mit einer grauen Masse verschlossen.

Bemerkungen:
Form und Dekor entsprechen dem v. a. als Vorratsgefäß verwendeten Lavanttaler (Kärnten) „Bandhafen“. Die Anzahl der Dekorbänder bezeichnet das Volumen (dial. „oanpandla“, „zwoapandla“, „draepandla“). Gefäße gleicher Form, oft aber ohne die Bänder, wurden für Topfenwasser (Essigtopf, dial. „eisiheifn“) oder zum Garen von Dampfnudeln (dial. „damnudlheifn“) verwendet.
Der im Lavanttal abgebaute und ausschließlich für die Schwarzhafnerei verarbeitete Ton, die „Dach'n / Tach'n“, enthält einen mit ca. 5% hohen Anteil an organischer Substanz (Kohle). Ein Graphitanteil ist nicht extra nachgewiesen und liegt wenn in natürlichen Mineralien vor.
Ankauf aus Privatbesitz, Winnebach, Innichen.

Lit.:
Demel Eva, Schwarzhafnerei im Lavanttal. Klagenfurt 2008, S. 38–40; S. 76.

Objektbezeichnung:
Topf
Inventarnummer:
C/1163
Sammlung:
Keramik
Datierung:
1700 - 1899
Material:
Irdenware
Technik:
gebrannt (reduzierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 283 mm, Rand Durchmesser 246 mm, Bauch Durchmesser 277 mm, Boden Durchmesser 151 mm, Dmax. Höhe 185 mm

 

Ausgewählte Objekte

Kein Objekt vorhanden...