Kulturgüter in Südtirol

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Schwarzer "Potter"

Die Gebetskette hat 59 Perlen, die aus Holz gefertigt sind und eine schwarze Farbe haben. Am Anfang ist ein Kreuz angebracht; in der Mitte ist ein Medaillon eingelassen mit einer Abbildung Jesus auf der Vorderseite und der Maria auf der Rückseite.

Objektbezeichnung:
Rosenkranz
Inventarnummer:
27
Material:
Holz, Metall
Technik:
zusammengesetzt
Institution:
Rohrerhaus
Maße:
Schwarzer "Potter" Höhe 50 cm
Historische-kritische Angaben:
Die übliche Anzahl von Perlen aus die sich ein christlicher Rosenkranz zusammensetzt, sind 59. Zwar gibt es auch andere christliche Rosenkränze mit unterschiedlicher Perlenanzahl, wie etwa der Fingerrosenkranz, der Rosenkranzring oder das Rosenkranzarmband, doch kommt der Zahl 59 eine besondere Bedeutung zu, deshalb bestehen der Großteil aller christlichen Rosenkränze aus 59 Perlen. Die einzelnen Gebetsperlen dienen nämlich als Hilfe für das Rosenkranzgebet. Zuerst wird Matthäus Kapitel 28 Vers 19 zitieret „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ mit einem anschließenden „Amen“. Daraufhin wird das Kreuz in die Hand genommen und das Apostolische Glaubensbekenntnis gegeben, dem folgt ein „Vater unser“ bei der ersten großen Perle; dann wird ein „Ave Maria“ gesprochen mit drei eingefügten Bitten (für jede der drei kleinen Perlen), um christliche Tugend zu erlangen: Die Bitte den Glauben zu mehren, die Hoffnung zu stärken und die Liebe zu entzünden. Bei der zweiten großen Perle wird ein „Ehre sei dem Vater“ gesprochen und an jeder folgenden großen Perlen wird ein „Vater unser“ gebetet. Bei den kleinen Perlen hingegen wird ein „Ave Maria“ rezitiert und nach der Aufrufung Jesus jeweils ein Geheimnisse eingefügt. Diese Geheimnisse sind Glaubenssätze aus dem Neuen Testament und betreffen das Leben Jesus und seiner Mutter Maria. Seit dem 19. Jahrhundert gab es fünfzehn Geheimnisse, vor allem durch die Arbeit Papst Leo des XIII. erlebte die Auseinandersetzung mit dem Rosenkranz eine Hochphase. Er verfasste mehrere Enzykliken, in denen er sich intensiv mit den unterschiedlichen Gesichtspunkten des Rosenkranzes auseinandersetzte. (Siehe dazu: Rosenkranzenzykliken; hier kann nur eine kleine Auswahl geboten werden: vor allem die Schriften Leo XIII. Supremi apostolatus officio (1. September 1883) und das Apostolische Schrieben Parta humano generi (8. September 1901) in Leonis XIII., Pontificis Maximi Acta, Bd. I-XXIII, ex Typographia vaticana (aus der vatikanischen Druckerei) 1881. Aber auch das Amtsblatt des Vatikans aus dem 19. Jahrhundert bietet Informationen Acta Sanctae Sedis, hier die Ausgaben ASS 16 [1883-84] bis ASS 34 [1901-02]) Es wird dabei zwischen zwei Gruppen von Geheimnissen unterschieden: die ersten vier Geheimnisse werden unter den Namen „erster Rosenkranzzyklus“ angeführt, wahrscheinlich fallen die restlichen unter eine andere Bezeichnung, doch gibt es dafür keinen einheitlichen Begriff. Das erste Geheimnis ist das Freudenreiche, das zweite das Schmerzhafte, das dritte das Glorreiche und das letzte das Trostreiche. Erst im 21. Jahrhundert wurde dieser Kanon erweitert durch Papst Johannes Paul II., der fünf neue Geheimnisse dem Rosenkranzgebet hinzufügte, darunter auch ein neues für den ersten Rosenkranzzyklus, das lichtreiche Geheimnis. (Siehe dazu: das Apostolische Schreiben von Johannes Paul II., Rosarium Virginis Mariae (16. Oktober 2002), [http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_letters/documents/hf_jp-ii_apl_20021016_rosarium-virginis-mariae_ge.html] eingesehen am 24.07.2012) Doch der Rosenkranz spielt nicht nur für die oberste Geistlichkeit eine besondere Rolle, auch für den einfachen Gläubigen ist der Rosenkranz ein wichtiger Bezugspunkt in der Religion. Da es nicht örtlich gebunden ist, kann es problemlos mitgenommen und von jedem am Körper getragen werden, dadurch wird der Rosenkranz ein Begleiter des täglichen Lebens. Ferner ist der Rosenkranz, im Laufe Zeit, zu einem wichtigen Bestandteil des christlichen Jahres geworden; so wurde der Monat Oktober zum Rosenkranzmonat erhoben. Die Ausrufung des Monats Oktober als Rosenkranzmonat hat ihre Wurzeln im 16. Jahrhundert, als man am 7. Oktober 1571 bei Lepanto die Türken besiegte. Daraufhin erklärte man den Tag zum Rosenkranzfest, ein Gedenk- und Feiertag, der schließlich, ab dem 19. Jahrhundert, namensgebend für den ganzen Monat stand. (Bieritz, Karl-Heinrich, Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk-und Feiertage in Geschichte und Gegenwart, Berlin 2005, S. 268) Selbst in der bildenden Kunst hatte das Rosenkranzfest seinen Einzug, so verewigte der Künstler Albrecht Dürer das Rosenkranzfest 1506 in einem Gemälde – es befindet sich heute im Sternberg Palast der Prager Nationalgalerie. (Egg, Erich, Ausstellung Maximilian I. Innsbruck. Katalog der Ausstellung vom 1. Juni bis 15. Oktober 1969, hrsg. v. Kulturreferat des Landes Tirol, Innsbruck 1969, S. 151.)

Schropp, Jack

 

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