Kulturgüter in Südtirol

Schüssel

Flache Schüssel.
Irdenware.
Vmtl. Heimberg (CH-BE).
Ende 18.–Mitte 19. Jh.
Form:
Flacher Boden; kantig abgesetzter, senkrechter Fuß; niedrige, ausladende, gebauchte Wandung; steil ansteigende Randzone mit rundem Randabschluss.
Flache Mulde; einziehende Randinnenseite mit Innenkante.
Dekor:
Dunkelbraune Engobe auf den Innenflächen; orangebraune Engobe auf der Außenwandung; Malhorndekor in Weiß, Gelb, Grün und Orangerot; farblose Glasur.
Am Randabschluss weiße Linie; über die Innenflächen Gittermuster aus weißen Doppellinien mit neun Feldern, gefüllt mit je einer Blume (grüne Blätter, rote Kugelblüte mit aufgesetzter gelber Drei-Punkt-Rosette).
Orangebrauner Scherben.

Abdrehspuren, Engobe- und Glasurspuren am Boden.
An der Außenwandung horizontaler Brennhilfeabriss.
Am Boden dünner dunkler Belag.

Bemerkungen:
Ähnliche Form wie die Schüsseln Inv.-Nr. SVM C/460, SVM L/187 und einer Schüssel aus der Hafnerei Geser in Egg im Bregenzerwald (A-Vorarlberg).
Laut Dekor handelt es sich um eine Schüssel aus Heimberg (CH-BE), Typ „Heimberg schwarz-rot“. Datierte Gefäße umfassen den Zeitraum 1780er–1830er-Jahre, mit Ausläufern bis 1856.
Sammlung Museumsverein Bruneck (1912–1918 ca.).

Lit.:
Heege Andreas, Keramik um 1800. Das historisch datierte Küchen- und Tischgeschirr von Bern, Brunngasshalde. Bern 2010, S. 88–90, bes. Abb. 77.2.
Rhomberg Harald, Die Geschirrkeramik aus Abfall- und Werkstattbruchgruben beim Hafnerhaus „Geser“, Jöhle 199, Egg / Bregenzerwald (Vorarlberg) – Ein Beitrag zur Betriebs- und Familiengeschichte der Hafnerfamilie Geser im 18. und 19. Jahrhundert. Dipl. Innsbruck 2008, Taf. 73, Kat.-Nr. 191.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.