Gang/Winter
Gang/Winter aus dem Zyklus "Libera Viva". Edition 1/3 + 2 A.P., gerahmt. Fotografie eines verfallenen Krankenhausgangs mit grünen Schlingpflanzen, die in den Gang wachsen. Auf der Rückseite oben bedruckte Etikette und darauf handschriftlich mit Stift signiert, datiert und beschrieben: "Elisabeth Hölzl - Libera Viva - Title Gang/Winter - Digital C-Print on Aluminium Dibond - 1/3 + 2ap. - cm 60x80 - 2010/12 - Hölzl Elisabeth".
- Objektbezeichnung:
- Fotografie
- Inventarnummer:
- 234733
- Hersteller:
- Hölzl, Elisabeth
- Sammlung:
- Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
- Datierung:
- 2010 - 2012
- Material:
- Fotopapier, Aluminium
- Technik:
- fotografiert, gedruckt (Digitaldruck)
- Institution:
- Landesvermögensamt
- Maße:
- Höhe 80 cm, Breite 60 cm
- Schlagwort:
- Landschaft
- Historische-kritische Angaben:
-
Die Fotoarbeit stammt aus dem Projekt „Libera viva“, einer künstlerischen Recherche in einem ehemaligen psychiatrischen Krankenhaus in Neapel. Die Architektur des Krankenhauses weist eine Reihe von Pavillons auf, die durch lange, an Innengärten grenzende Gänge miteinander verbunden sind. Das Einzelbild „Gang/Winter“ lenkt den Blick in einen der Korridore. Pflanzen überwuchern von der Gartenseite her den Gewölbegang, an dessen Ende ein geschlossenes Gitter zu erkennen ist. Trotz der immanenten Metapher der frei und wild wuchernden Gewächse behauptet sich die ausgrenzende Autorität dieses in sich geschlossenen exterritorialen Ortes selbst noch in seinem Verfall. Zugleich lenkt die ungebändigte Pflanzenwelt den Fokus auf die Poesie der Freiheit. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 96)
[…] „Libera viva“ ist das Ergebnis einer einjährigen Beziehung aus nächster Nähe zwischen Elisabeth Hölzl und den Räumen des ehemaligen psychiatrischen Krankenhauses Leonardo Bianchi in Neapel. Die Struktur umfasst eine Reihe von Pavillons, die durch lange, immer gleiche, an die Innengärten grenzende Korridore miteinander verbunden sind. Das Gelände erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von 20 Hektar und ist heute ein verlassener Raum mit unbestimmter Zukunft. […]
Die Arbeit von Elisabeth Hölzl setzt sich aus einer Serie von Fotografien und aus verschiedenen Zeitdokumenten wie dem Plan des Geländes, den Archivfotos und dem Effektenregister zusammen, in das die persönlichen, bei der Aufnahme abgegebenen Gegenstände der Patienten sowie die Begründung für deren Internierung eingetragen wurden. […]
Die ausdrucksstarken Fotografien bestätigen einmal mehr die Fähigkeit der Künstlerin, sich auf Orte einzulassen: Die aus dem weiten Gelände des Leonardo Bianchi herausgearbeiteten Details lassen das Geheimnis eines einst sehr mächtigen Gebäudes erahnen und legen den Grad seiner Verwahrlosung bloß, wobei die einstige Macht eine Entsprechung im Ausmaß des Verfalls findet. […] Ein Teil der Fotografien zeigt jene Elemente, die unmittelbar auf den Zweck dieser Einrichtung verweisen, andere hingegen halten die Präsenz der Natur fest, insbesondere die Kraft, mit der sie sich der Architektur bemächtigt, sie überwuchert und ihre Merkmale verändert hat. […] Die Künstlerin selbst schreibt: „Die Wiedereroberung des Raumes durch die Vegetation ist gleichsam eine Metapher für den Sieg des Lebens über den Zwang“. […] (Emanuela De Cecco, in “Libera Viva”, Nürnberg 2012)
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