Long way home 22 a
Nr. 22 a der 24-teiligen Fotoarbeit „Long way home“. Edition 1/3 + 1 A.P. Negativfotografie in Farbe einer Frau und eines Jungen in kurzen Hosen auf blauem Grund. Auf der Rückseite unten rechts handschriftlich mit schwarzem Filzstift signiert und datiert: "Romana Prinoth 2012 - long way home 22a - Pigment Art Print on Aluminium Dibond - (1 of 3 + AP)". Nicht gerahmt.
- Objektbezeichnung:
- Fotografie
- Inventarnummer:
- 234956
- Hersteller:
- Prinoth, Romana
- Sammlung:
- Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
- Datierung:
- 2012
- Material:
- Farbpigment, Papier, Aluminium
- Technik:
- fotografiert, gedruckt (Digitaldruck)
- Institution:
- Landesvermögensamt
- Maße:
- Höhe 73.5 cm, Breite 109 cm
- Schlagwort:
- Landschaft, Figürlich
- Historische-kritische Angaben:
-
In ihren Fotoarbeiten unterwandert Romana Prinoth gängige Sehgewohnheiten in Bezug auf die Fotografie durch eine nachträgliche Manipulation der Licht- und Farbwerte, etwa in der Umkehrung von Positiv und Negativ oder Hell und Dunkel. Als Setting für den 24-teiligen Werkzyklus „Long way home“ wählt die Künstlerin Begegnungsmomente mit künstlichen Nebelschwaden. Im Nebel erscheint die Welt in einem anderen Licht und, wie im Nebel, verschwimmen auch in den fotografischen Bildern Ordnungen und Gewissheiten. Gleichzeitig öffnet sich ein poetischer Spielraum zwischen Sein und Schein, des Imaginativen im Realen. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 188)
Mit „Long way home“ betitelt die in Innsbruck lebende und aus Gröden stammende Fotografin Romana Prinoth ihre Ausstellung in der Galerie Prisma und den dazu entstandenen Katalog. Die Arbeit für die Galerie setzt sich aus zwei unterschiedlichen Serien von Fotoarbeiten zusammen. Beide Werkreihen verbindet das Reisen, doch sind die Zugänge auf völlig unterschiedlichen Ebenen fassbar. Während in den Zugbildern das geistige Unterwegssein, das Verinnerlichen von Erlebtem und Erwartungen punktiert wird, wird in der großen Serie mit Menschen Reisen zur körperlichen Erfahrung von Landschaft. Unabhängig davon, ob es sich um Gedankenreisen oder physische Fortbewegung handelt, kann der menschliche Sehnsuchtsraum als Startpunkt begriffen werden.
Als inszenierte Bühne für die Porträtserie der zweiten Fotoarbeit (der Werk 22 a angehört) benutzt Romana Prinoth ein schwer fassbares Phänomen, das den Menschen seit jeher fasziniert, nämlich Nebelschwaden. Romana Prinoth hat in faszinierenden Aufnahmen diese kindlich verspielten, teils mystischen Bewegungen in der künstlich erzeugten Atmosphäre festgehalten. Doch begnügt sich die Fotografin nicht mit dem Ablichten von Momenten, sondern transformiert das Rohprodukt zu wirklichkeitsverzerrenden Kommunikatoren, indem sie Positiv und Negativ vertauscht oder Licht in Schatten und Dunkelheit in Helligkeit verwandelt. Durch diese raffinierten, am PC gesteuerten Eingriffe werden sanfte Nebelschwaden zu drohenden Rauchwolken oder der dunkle Schatten zum leuchtenden Begleiter eines festen Körpers. Romana Prinoth gelingt es damit auf dem schmalen Grat zwischen konkreter und abstrakter Fotografie die Balance zu halten. Diese Interferenzen zwischen Raum und Nichtraum, zwischen Materie und Atmosphäre, zwischen Verschleierung und Offenlegung, zwischen stationärem und temporärem Sein sind genau jene spannenden Schnittstellen, die es vermögen, auf der Reise durch das Leben aus dem Gewohnten etwas Besonderes zu machen. (Lisa Trockner, in „Long way home“, Innsbruck 2012, S. 24)
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