Kulturgüter in Südtirol

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Ohne Titel

Fotografie eines Kleiderhakens auf C-Print auf Papier mit blauem Hintergrund auf Leinwand. Auf der Rückseite unten rechts handschriftlich mit Bleistift signiert: "J. Reissner 2011". Nicht gerahmt.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
235131
Hersteller:
Reissner, Jörg
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2011
Material:
Papier, Leinwand
Technik:
fotografiert, gedruckt (Digitaldruck)
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 84 cm, Breite 75 cm
Schlagwort:
Sonstiges
Historische-kritische Angaben:
Meist bedient sich Jörg Reissner der Malerei, um die vielfältigen Beziehungen zwischen Fläche und Raum in verschiedenen Ordnungssystemen und rhythmischen Schichtungen zu untersuchen. Immer wieder arbeitet der Künstler aber auch mit Fotografie und Collage. Die Arbeit „Ohne Titel“ besteht aus dem Fotodruck eines Kleiderhakens mit versatzstückhaftem Umraum, der auf eine rohe Leinwand affichiert wurde. Gerade durch die ausschnitthafte Darstellung hinterfragt Jörg Reissner auf subtile Weise die beschränkte Realität des Tafelbildes, er spielt mit räumlicher Inszenierung und suggestiver Tiefendimension. (Günther Oberhollenzer, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 194)

In der Ambivalenz von Fläche und Raum sind die Arbeiten von Jörg Reissner angesiedelt. Der Raum wird zum begehbaren Bild, dem Bild wird Dreidimensionalität eingeschrieben.
Reissner sammelt Materialien wie gebrauchte Regalbretter oder Schubladen, als poetisch besetzten Grund für seine Malerei; er sammelt fotografische Ausschnitte seiner Malereien oder räumlichen Inszenierungen, verschiedene Tiefendimensionen, Formen und Farben – und arrangiert diese zu immer neuen Bildern bzw. Räumen. Wie ein DJ mixt und remixet er seine eigene Arbeit. Wiederholung und Abwandlung in Nuancen werden als Mittel der Reflektion eingesetzt. Das Bild geht über den Rahmen hinaus, stellt Bezüge zum Raum her, in dem es sich befindet, verquickt sich mit anderen Arbeiten. Es taucht versatzstückhaft wieder auf, wie eine Reminiszenz, wie eine Überprüfung des Sehens.
Reissner kombiniert Leinwände mit Holz, Farbe wird mit Fotodrucken collagiert, um verschiedene räumliche Tiefen zu erzeugen. Wie wird Fläche zum Raum und wie bleibt Raum in der Fläche dreidimensional? Fehlstellen erzeugen Räumlichkeit. Reissner konstruiert und dekonstruiert im gleichen Moment. (Christina Nägele, in „Panorama 4, Neue Kunst in Südtirol”, Bozen 2012, S. 126)

 

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