Kulturgüter in Südtirol

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Something uncovered cant't be covered again

Wie auf einer Bühne sitzt ein junger Ritter in Rüstung im Schlaglicht auf einer leeren, hängenden Pferderüstung mit hellem Pferdeschweif. Links im Bild steht ein schwarz gekleideter junger Mann und steuert über ein Kabel die Installation. Moment aus einer im Jahr 2013 entstandenen Performance des Künstlers, in der ein Assistent ihm die Rüstung anlegt, die Pferderüstung aufbaut und die Installation über einen kleinen Kran bewegt. Farbfotografie, Edition 1/3 + 1 A.P. Nicht signiert, mit Echtheitszertifikat.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
239743
Hersteller:
Fliri, Michael
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2013
Material:
Fotopapier, Aluminium
Technik:
fotografiert, gedruckt (Lambdadruck)
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 83 cm, Breite 120 cm, gerahmt Höhe 86 cm, Breite 123 cm, Tiefe 4 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Die gegenwärtige Welt der medialen Wirklichkeit entfaltet permanent neue Oberflächen der Selbstdarstellung. Die dekodierenden Performances von Michael Fliri erkunden Bedingungen des Subjektiven im Spannungsfeld von Individualität und Gesellschaft. In der Performance „Something uncovered can’t be covered again“, deren fotografisches Zeugnis wir hier sehen, schlüpft der Künstler in die Rolle des Ritterhelden und baut mit Hilfe eines Assistenten die Figur vor unseren Augen auf. Zugleich verflüchtigt sich hinter der Schutzkleidung jede identifizierbare Körperlichkeit. Am Ende wird der unbewaffnete Ritter in den Sattel seines Pferdes gehoben: Frei im Raum schwebend zeigt sich eine neue groteske Spielart des klassischen Reiterdenkmals. Inspiriert von Italo Calvinos satirischem Roman „Der Ritter, den es nicht gab“ ist dieser Held auch nur eine körperlose Illusion in glänzender Rüstung. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 64)

Fliri nutzt seinen Körper als Ausdrucksform für Darstellungen aus dem, was man kollektive Fantasie nennen könnte. Er tut dies mit viel Einfallsreichtum, Intuition und Zitaten aus der Traumwelt und generiert dadurch beim Betrachter mannigfaltige Fantasien und Ängste. Zugleich beherrscht er die evozierten Bilder mit spielerischer Selbstverständlichkeit, so dass man unwillkürlich an uralte Versöhnungsriten denkt, die sich die Kräfte des Guten und des Bösen zueigen machen. Dieses Spiel ist vergnüglich und schafft eine Welt, in der der Betrachter mit seinen unbewussten Ängsten eintreten kann, um sich davon ein Stück weit zu befreien. (Maria Centonze, Fondazione Merz, Turin, Juli 2014, Übersetzung Angelika Gasser)

 

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