spur 1 b
Fotoarbeit, 6 schwarzweiße Landschaftsaufnahmen (je 20 x 29,5 cm), mit Buntstift (hellrot) minimal überzeichnet, mit Aquarellfarbe (hellrot) minimal übermalt und auf Holzplatte kaschiert. 2005 aufgenommen, 2017 produziert, bearbeitet und gerahmt. Innenmaße Fotoarbeit 61 x 59 cm. Unten rechts handschriftlich mit rotem Buntstift signiert und datiert: „fuchsberg 2005“. Auf der Rückseite unten signiert und datiert „2017 FUCHSBERG“, bedrucktes Etikett „ERICH KOFLER FUCHSBERG / SPUR 1 B 2005 / 2017“ und runder Stempel „Werkstatt für Bildende Kunst“. Aufnahmen 2005, Produktion 2017.
- Objektbezeichnung:
- Fotografie
- Inventarnummer:
- 252732
- Hersteller:
- Kofler Fuchsberg, Erich
- Sammlung:
- Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
- Datierung:
- 2005 - 2017
- Material:
- Büttenpapier, Buntstift, Aquarellfarbe, Holz, Glas
- Technik:
- fotografiert (Digital), gedruckt (Digitaldruck)
- Institution:
- Landesvermögensamt
- Maße:
- je Höhe 20 cm, Breite 29.5 cm, gerahmt Höhe 76 cm, Breite 74 cm, Tiefe 3 cm
- Schlagwort:
- Landschaft
- Historische-kritische Angaben:
-
Erich Kofler Fuchsbergs künstlerische Arbeit entwickelt sich in einem Prozess steter Verknüpfung zwischenmenschlicher, kulturgeschichtlicher und symbolischer Bedeutungsebenen. Diese Fotoserie ist Teil einer Recherche rund um spontan entstandene Spuren menschlicher Bewegung im urbanen Raum Berlins. Ein „inoffizielles“ Wegegeflecht als Ausdruck von Bewegungs- und Organisationsmustern von Menschen auf ihren Wegen von A nach B, welche sich ähnlich den tierischen „Bewegungsdiagrammen“ in die Landschaft einzeichnen und somit soziale Strukturen sichtbar werden lassen. (Sabine Gamper, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 116)
Die Fotografien sind Teil einer Recherche über spontan entstehende oder entstandene Infrastruktur-Diagramme im urbanen oder extra-urbanen Raum, aufgenommen auf Brachflächen der Innenstadt Berlins. Es sind jene Spuren, die Menschen durch ihre Bewegungen, bzw. Wanderungen im Boden abdrucken, oder hinterlassen - auf ihren Wegen vom Wohnort zur Bushaltestelle, von A nach B, von Arbeitsplatz zu Einkaufsorten oder umgekehrt. Sie sind verwandt mit den tierischen Bewegungsdiagrammen (Ameisenwege, Wildwechselsteige), die ein sichtbares „Straßengeflecht“ ergeben, mit unterschiedlichen Frequenzintensitäten und dementsprechender Bedeutung der einzelnen Verbindungen. Bewegung und Pause = Straßen und Plätze, Wander- oder Fluchtwege, Refugien und Schutzzonen. Die sich bildenden „Zeichnungen“ ergeben zusammen das Bewegungsmuster eines sozialen Organismus. Parallel dazu bilden oft „natürliche“, geografische oder hydrographische Gegebenheiten die Grundlage einer Siedlungsstruktur (das beste und verständlichste Beispiel ist Venedig und der Canale Grande, ein ehemaliges Hauptgewässer innerhalb der Lagune, an dessen Rändern sich die Stadt organisiert hatte). Das Ausgangsmotiv urbaner „Organisationsmuster“ können geplante, aber ebenso zufällig entstandene Bewegungslinien sein, oder jene durch äußere Notwendigkeiten mitgestaltete oder mitbedingte Muster, die in ihrer späteren Komplexität und den Überlagerungen nicht mehr identifiziert werden können. In der vorliegenden Arbeit „Spur1B“ sind sie in ihrer Entstehungsphase abgebildet. (Erich Kofler Fuchsberg, 2016)
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