Kulturgüter in Südtirol

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Cube Installation Timmelsjoch

Fotoarbeit aus dem Projekt „Confini“. Sie zeigt die Installation eines verspiegelten Kubus im Hochgebirge. Der am Timmelsjoch aufgestellte Kubus aus Aluminiumwänden, eine Camera obscura, ist 2 x 2 x 2 m groß und erzeugt analoge großformatige Bilder der Umgebung (100 x 130 cm). Fotoaufnahme 2012, Fotoproduktion 2015, Ed. 1/7. Auf der Rückseite Klebeetikett mit Werkinformationen, eigenhändig mit schwarzem Faserstift datiert und signiert.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
255455
Hersteller:
Martinelli, Christian
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2012 - 2015
Material:
Fotopapier
Technik:
fotografiert, gedruckt (Lambdadruck)
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 80 cm, Breite 80 cm, gerahmt Höhe 110 cm, Breite 110 cm, Tiefe 5 cm, Gewicht 10 kg
Schlagwort:
Landschaft
Historische-kritische Angaben:
Christian Martinelli sucht in seinen Fotografien nach Orten und Situationen, welche so wenig wie möglich von unserer zivilisierten Welt beeinflusst sind. Dabei fotografiert er mit einer gigantischen mobilen Fotokamera, einem 2 x 2 x 2 m großen verspiegelten Kubus. Der „Cube“ fängt wie eine Camera obscura seine Bilder buchstäblich durch den reinen Lichteinfall ein, ein Prozess, welcher in vieler Hinsicht an den Vorgang der Malerei erinnert: Bilder mit Licht gemalt. Der Künstler realisiert parallel dazu immer auch Fotografien des Kubus als Objekt in der Landschaft. Durch die Verspiegelung seiner Außenflächen taucht der Kubus derart in seine Umgebung ein, dass er in ihr mimetisch verschwindet. (Sabine Gamper, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 142)

Für die Fotoserie „Confini“ fuhr Martinelli mit einem zur Dunkelkammer umfunktionierten Wohnwagen die gesamte italienische Grenze ab und fotografierte mit einer ebenfalls von ihm entwickelten enormen Camera Obscura den Horizont. Das Ergebnis seiner Arbeit ist weniger eine dokumentarische Wiedergabe der Grenzen und Landstriche als vielmehr eine poetisch-abstrakte Annäherung an die Idee der Grenze. (Christiane Rekade und Laura Barreca, "Same same but different", Kunst Meran/o Arte, Ausstellung 2018).

Eines der aktuell wichtigsten Projekte von Christian Martinelli ist das Fotografieren mit einer selbst gebauten Fotokamera, welche in ihren Ausmaßen 2 x 2 x 2 m groß ist und die er vor sechs Jahren auf einer Reise nach China zusammen mit einem Freund entwarf. Es handelt sich dabei um einen Kubus als gigantische mobile Fotokamera, die an ihren Außenflächen verspiegelt und innen mit einem 890 mm Objektiv ausgestattet ist. Der „Cube“ fängt seine Bilder buchstäblich durch reinen Lichteinfall ein, ein Prozess, welcher in vieler Hinsicht an den Vorgang der Malerei erinnert: Bilder mit Licht gemalt. Durch die Verspiegelung seiner Außenflächen taucht der Kubus derart in seine Umgebung ein, dass er beinahe darin verschwindet.
In seinen fotografischen Projekten erhebt Martinelli immer wieder von neuem den Anspruch, so nahe wie möglich an eine Repräsentation von Welt heran zu kommen, welche ihren Blick auf das Essentielle, das Authentische und Ursprüngliche wirft, jenseits laut schreiender Bilder spektakulärer und sensationsheischender Ästhetik. Er sucht nach Menschen, nach Orten und Situationen, welche so wenig wie möglich von unserer zivilisierten Welt beeinflusst sind, oder er wirft einen kritischen Blick auf Momente der Zivilisation.
Dabei spielt der reflektierte Umgang mit den technischen Möglichkeiten der Fotografie und die Suche nach der Wahrhaftigkeit der fotografischen Darstellung bei Martinelli stets eine fundamentale Rolle. (Sabine Gamper, 2016)

 

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