Kulturgüter in Südtirol

Rete Civica dell’Alto Adige - Il portale della Pubblica Amministrazione

Mothers II, III, XIV

3 Farbfotografien aus der Serie „Mothers“. Brustbilder von Müttern und ihren Kleinkindern in Rückenansicht vor dunkelrotem Hintergrund.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
258886
Hersteller:
Schmuck, Karin
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2016 - 2017
Material:
Papier, Aluminium
Technik:
fotografiert, gedruckt (Pigmentdruck)
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
je Höhe 34.5 cm, Breite 34.5 cm, gerahmt Höhe 37.5 cm, Breite 37.5 cm, Tiefe 3 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Mit „Mothers“ realisierte Karin Schmuck eine Fotoserie von großer emotionaler Intensität, in der sich die Künstlerin mit dem Genre der Portraitfotografie und in Verbindung damit mit dem Wesen des Sehens und Wahrnehmens auseinandersetzt. Indem sie das Gesicht der Portraitierten konsequent verbirgt, lenkt sie den Blick auf die Gesten der Umarmung, auf die nackte Haut als Symbol für Verletzlichkeit und Schutz, sowie auf das reizvolle Spiel von Haaren, Händen und Gesten. Aus der Malerei kommend inszeniert Karin Schmuck ihre Fotografien als Tableaus, welche sich durch akkurate Lichtführung und eine an die mittelalterliche Tafelmalerei angelehnte Farbigkeit auszeichnen. (Sabine Gamper, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 208)

„Mothers“ ist eine Portraitserie von Müttern mit deren Kindern, alle im Alter zwischen einigen Monaten und 3 Jahren, gezeigt in einer Phase, in der ihre Beziehung zueinander sehr eng, fast symbiotisch sein kann. Die dunkelrote Farbe des Hintergrunds ist ein Verweis auf die Malerei des Manierismus und Barock und erinnert zugleich an Erde und Blut. Im Gegensatz zu den klassischen Madonnenbildern wird dem Betrachter der Blick versagt, das Kind, mit dem Rücken zu uns, ist der Mutter zugewandt und verdeckt deren Gesicht. Haar- und Hautfarbe sind oft ähnlich, sodaß die beiden zu einem einzigen Wesen zu verschmelzen scheinen. (Karin Schmuck, aus: Pressetext zur Ausstellung der Finalisten des COMBAT PRIZE 2017, Livorno)

Die Bilder, die zunächst in ihrer Komposition und Farbwahl wie klassische Portraits anmuten, zeigen sich in einem zweiten Moment kryptischer. Durch systematisches Verbergen des Gesichts und radikale Ausschnitte bleibt dem Betrachter stets der Blick versagt. So bewirke ich ein Fehlen der wichtigsten Bildinformationen und lenke die Aufmerksamkeit auf periphere Elemente wie Körperhaltung, Gesten und kleine Details, die sonst unbeachtet bleiben. Diesen “Fehler” zur Methode zu erheben verstehe ich als einen Versuch, in der Bilderflut, von der wir in der heutigen Zeit tagtäglich überschwemmt werden, unkonventionelle Fotografien zu schaffen, die verwundern und vielleicht auch verwunden, die erst auf einen zweiten Blick entzifferbar werden und ihre Vielschichtigkeit offenlegen.
Mit „Mothers“ gewann ich den COMBAT PRIZE 2017, Sektion Fotografie. (Karin Schmuck, 2017)

 

Ausgewählte Objekte

Kein Objekt vorhanden...