Kulturgüter in Südtirol

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Appendice per una supplica

Xerografie mit der Abbildung von zwei Händen. Es handelt sich um einen Ausschnitt aus dem Video der Künstlerin "Appendice per una supplica" von 1972, das auf der XXXVI Biennale in Venedig, Sektion Performance und Videotape (Kurator Gerry Schum) präsentiert wurde.

Daneben, in Kleinbuchstaben: "appendice per una supplica".
Darunter, mittels Tuschezeichnung, die Wiederholung der Abbildung der Hände, wobei auf der Zeichnung der Text sowie die Konturlinien der beleuchteten Handflächen dargestellt sind.

Objektbezeichnung:
Fotografie, Grafik
Inventarnummer:
ANS809
Hersteller:
La Rocca, Ketty
Sammlung:
Archivio di Nuova Scrittura, Sammlung Museion
Datierung:
1971
Material:
Papier
Technik:
geschrieben, gedruckt (Xerografie), gezeichnet
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Rahmen Höhe 40.9 cm, Rahmen Breite 39.1 cm, Rahmen Tiefe 2 cm, Werk Höhe 29.1 cm, Werk Breite 27.3 cm
Historische-kritische Angaben:
"Es handelt sich um eine Bezeichnung, die einen starken Willen auf einen Hinweis und die teilweise ihre Herkunft aus der traditionellen Religion erkennen lässt; die Protagonisten der Aktion sind [...] die Hände, unsere kommunikativen 'Fortsätze'. Der Titel des Videos lautet 'Fortsatz für ein Flehen' und wurde 1972 auf der XXXVI Biennale in Venedig im Bereich der Performance und des Videobandes gezeigt. [...] Es verkörpert auch den Titel einer Werkserie, die sich mit den immer wiederkehrendenThemen und Ikonographien auseinandersetzen [...].
Bis 1971 hat La Rocca eine große Anzahl an Werken realisiert, immer ausgehend von einem obsessiven Studium der multiplen Möglichkeiten der Ausdrucksweise des menschlichen Körpers. [...] Die Künstlerin scheint im speziellen von der Expressivität der Hände angezogen zu sein [...]."
aus dem Italienischen (Omaggio a Ketty La Rocca; Catalogo delle mostre tenute a Roma e Monsummano Terme nel 2001; Pacini Editore 2001, S. 89, 101)

"Ketty La Rocca, Vertreterin der italienischen Neoavantgarde, war eine Ausnahmeerscheinung innerhalb der italienischen Kunstszene der 1960er- und 1970er-Jahre. In ihren verschiedenen künstlerischen Arbeiten, in denen sie Formensprachen und Regeln vermischte, bediente sie sich unterschiedlicher Medien, von der Skulptur bis hin zu Text- und Bildcollagen, Fotografie und Performance, auf der Suche nach einer eigenständigen Ausdrucksform. Zu Beginn der 1970er-Jahre konzentrierte sie sich verstärkt auf die gestische Sprache. Ausgehend von einem einzigen, selbst realisierten Video, Appendice per una supplica (1972 für die XXXVI. Biennale von Venedig), produzierte sie eine Reihe von Arbeiten, in denen sie nicht nur die Beziehungsdynamik zwischen Mann und Frau untersuchte, sondern vor allem die präverbale Sprache. Die Fotografie diente der Künstlerin dabei zur Erstellung eines persönlichen Katalogs zur Neubewertung der Gestik als Revanche für unterdrückte Körperlichkeit und Aufbäumen gegen den Primat der verbalen Sprache, die nicht mehr in der Lage ist, echte Sinngehalte zu vermitteln. In You setzte La Rocca die Fotografie zur Darstellung zweier Hände ein, die angespannt, zur Faust geballt, ineinander- oder übereinandergelegt, miteinander verschränkt oder verschlungen sind. Die Hände werden durch Aufschriften ergänzt, bestehend aus Textfragmenten, die sich direkt auf dem Bild befinden, so als wolle sie es durch das grafische Zeichen neu bestimmen: Im Vergleich zur ausdrucksstarken Prägnanz der Gesten allerdings erscheinen die Wörter gehaltlos, ohne jeglichen Kommunikationswert." (Ausstellung "Die Kraft der Fotografie. Werke aus der Sammlung Museion", Museion, 25.11.2016 – 17.09.2017)

 

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