Kulturgüter in Südtirol

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Rezeptbibliothek

Rosarot lakiertes Holzschränkchen auf vier Rädern mit der Applikation eines sog. "Fallenbildes", in dem diverse Grafikmappen aufbewahrt werden. Auf der Vorderseite kann man den Holzschrank mit einer Glastüre öffnen. Darin 9 + 1 Grafikkonvolute in stoffüberzogenem Kartonschuber, die die Rezeptesammlungen (illustriert von diversen Künstlern - Diter Roth, Alfred Hofkunst, Bernhard Johannes Blume, Katharina Duwen, Sabine Schroer, Christian Ludwig Attersee, Bernhard Luginbühl, Karl Gerstner, Roland Topor und Fritz Schwegler - in Zusammenarbeit mit Daniel Spoerri) beinhalten.
Das "Fallenbild" am Schränkchen besteht aus einem schwarzen Plastiktablett, auf dem sich zwei Weingläser, drei Schnapsgläser, eine Karaffe, eine Schale in Blattform, Nippesfiguren in Form eines Löwen und eines Löwenbabys befinden. Im Geschirr Überreste von Lebensmitteln, Spuren von Getränken und Zigarettenstummel. Einige Fehlstellen verweisen auf die Abwesenheit von Zündhölzern.

Objektbezeichnung:
Installation, Buch
Inventarnummer:
ANS1728
Hersteller:
Spoerri, Daniel; Edizioni Conz; Roth, Dieter (Diter); Hofkunst, Alfred; Blume, Bernhard Johannes; Duwen, Katharina; Schroer, Sabine; Attersee, Christian Ludwig; Luginbühl, Bernhard; Gerstner, Karl; Topor, Roland; Schwegler, Fritz
Sammlung:
Archivio di Nuova Scrittura, Sammlung Museion
Datierung:
1983 - 1990
Material:
Papier, Glas, Porzellan, Holz, Lebensmittel
Technik:
zusammengesetzt (Mischtechnik), bedruckt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Werk Höhe 58 cm, Werk Breite 63 cm, Werk Tiefe 37.2 cm
Historische-kritische Angaben:
“Man muss essen, um zu leben”: Unsere Ernährungsgewohnheiten sagen viel aus über unsere Art zu leben. Deswegen findet das Essen auch den Weg in die Kunst. Die Eat Art tritt in den 70er Jahren auf und umfasst alle künstlerischen Vorgangsweisen, die mit dem Einsatz von Essbarem bzw. Lebensmittelresten zu tun haben. Der in Rumänien geborene Künstler Daniel Spoerri, der lange in der Schweiz gelebt hat, ist mit seinen "Fallenbildern“ bekannt geworden, bei welchen er nach einem Essen alle Dinge, die sich auf dem Tisch befanden, genau an der Stelle fixierte, an der sie standen. Das Werk ist also das Resultat eines alltäglichen Vorgangs, des Essens eben: es wird an die Wand gehängt oder aber als Skulptur auf einen Sockel gestellt. Die hier gezeigte Skulptur besteht aus einem Holzschränkchen, welches echte Rezepte enthält, die Künstlerfreunde aufgeschrieben und illustriert haben; jedes Buch ist einem anderen Körperteil gewidmet – der Zunge, der Lunge, dem Herz, dem Hirn, dem Magen. Die Küche ist seit eh und je ein kreatives Labor: kochen und gemeinsam essen spielen in allen Kulturen eine eminente soziale Rolle.
(Einleitungstext zur Ausstellung des Werks im "Kleinen Museion - Projekt Garutti", August 2010)

 

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