Kulturgüter in Südtirol

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Marcello che arriva in treno

Sechs Lambdadrucke auf Fotopapier. Jedes Foto zeigt jeweils einen Mann beim Barbier. Die dargestellten Männer tragen einen roten Barbiersumhang mit einer arabischen Aufschrift und der italienischen Aufschrift: "Linea uomo".

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
RP52
Hersteller:
Maloberti, Marcello
Sammlung:
Sammlung Enea Righi
Datierung:
2001
Material:
Fotopapier
Technik:
gedruckt (Lambdadruck)
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Rahmen (je) Höhe 124 cm, Rahmen (je) Breite 104 cm, Rahmen (je) Tiefe 4.5 cm
Historische-kritische Angaben:
Durch die Performance, die Installation, das Video und die Fotografie, untersucht Marcello Maloberti das tägliche Leben, er erkundet die Normalität und konzentriert sich manchmal, mit sanften Augen, auf kleine Details. Sein Fokus liegt in der Unstabilität, der Unsicherheit und der Erwartung. Der Künstler nimmt, ohne Prahlerei, das Einzigartige und Spezielle hinsichtlich Grenzsituationen in seinen Werken auf: indem er die Vororte und dessen Gesellschaft beschreibt, erweist sich die Stadt oft als der Gegenstand seiner Forschung. Die Fotoserie wurde im Laden eines algerischen Barbier in der norditalienischen Stadt Mailand aufgenommen und zeigt einfache Porträts von rasierten Männern. Ihre Gesichtszüge erinnern an die Länder des Mittelmeerraums, wo der Friseurladen ein klassischer Treffpunkt ist, wo sich die Menschen zum Plaudern und zum Austausch von Neuigkeiten treffen. Die Männer auf den Fotografien leben in einer Stadt , wo wir davon ausgehen können, dass sie sich wie Gäste fühlen, anstatt zu Hause. Sie gehen zum Friseur, um diese kleine Ecke der Kultur zu sehen, die in ihren Herzen lauert, ein Ort, wo zwischenmenschliche Beziehungen immer noch auf humaner Ebene durchgeführt werden. Dies ist ein Ort, wo sie sich einer kleinen Eitelkeit und Frivolität hingeben können. Ihre spezifischen Schönheitscodes machen hier Sinn, wo ein herrlich roter Barbierumhang ein königlicher Mantel werden kann. So geschmückt evozieren sie auf magische Weise die alten aristokratischen Porträts aus der Kunstgeschichte; der Umhang könnte der Mantel eines Ritters oder eines Kardinals sein. In beiden Fällen wäre er ein Zeichen für soziales Prestige. Aber wahrscheinlich ist es die absolute Normalität, die diese Männer zu mysteriösesten Figuren macht: ihre Gesichter tragen uns "woanders hin".
(GSK Contemporary Aware - Art Fashion identity, Royal Academy of Arts, London, Damiani, 2010, S. 139)

 

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