Kulturgüter in Südtirol

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Soziale Fassade

Rechteckiger Bildträger bestehend aus horizontal und vertikal verlaufenden Hologrammfolien-, Metall- und Plastikstreifen. Den mittleren vertikalen Streifen bilden zwei angeklebte Schwarzweißfotografien. Eine Fotografie zeigt zwei junge Männer auf einer Straße, die zweite einen Schnappschnuss von Berlins Straßen.

Objektbezeichnung:
Assemblage
Inventarnummer:
2108
Hersteller:
Genzken, Isa
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2002
Material:
Metall, Hologrammfolie, Fotopapier, Klebestreifen
Technik:
fotografiert (Schwarzweißfotografie), geklebt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Werk Höhe 60 cm, Werk Breite 80 cm, Werk Tiefe 2 cm
Historische-kritische Angaben:
"Das Thema der glatten ästhetischen Außenerscheinung zeigt sich in der Serie Soziale Fassaden (2002-03), in der die Künstlerin das Bildformat aus der Malerei aufgreift. Verschiedenste Metallstreifen, von Kupferplatten bis zu geprägten Aluminiumblechen, sind auf längsrechteckige Bildträger aufgeklebt. Auf den blanken Oberflächen bricht sich das Licht in Prismen und wiederholt das Spiegelbild des Betrachters als narzisstisches Echo in unzähligen Metallquadraten. [...] Klingt in der Verbindung zwischen den kalten metallenen Materialien und den glänzenden Spiegelbildern, die auf einer Oberfläche ohne Tiefe entstehen, unmissverständliche Kritik am menschlichen Ego an, so steigert sich das in der Werkgruppe Empire Vampire zu einem giftigen Abgesang auf die menschliche Kultur." (Isa Genzken, Phaidon Press, 2006)

"Unter Verwendung verschiedenster Materialien, Medien und Technologien schafft Isa Genzken Werke, die einen starken Bezug zur Realität zum Ausdruck bringen. Ihre Arbeiten nehmen die unterschiedlichsten Formen an und können als eine Art von „Abgüssen“ bezeichnet werden, die das Verhältnis zwischen der Künstlerin und den sie umgebenden Dingen, Räumen und Architekturen darstellen. Dabei interessiert sie sich weniger dafür, neue künstlerische Ausdrucksformen zu entwickeln, als für die Analyse und Beobachtung der Wirklichkeit in ihrer ganzen Komplexität. In ihrem facettenreichen künstlerischen Schaffen ist die Begeisterung für das Urbane stets präsent. Die Auseinandersetzung mit der Architektur erfolgt häufig auf physischer und plastischer Ebene, wird jedoch auch immer von Reflexionen über das gesellschaftliche Umfeld der Großstädte begleitet. Genzkens Soziale Fassaden aus schimmerndem, spiegelndem Material, das das Spiegelbild des Betrachters deformiert, verweisen auf die glänzenden Oberflächen großer Gebäude, die deren Umfeld reflektieren. So wird das enge Verhältnis zwischen Architektur und menschlichem Verhalten hervorgehoben; das Einfügen von Personenaufnahmen und Fotos von Straßenszenen ermöglicht, ein Element aus der Realität in das Werk einzubeziehen, und verleiht der dem Standpunkt des Betrachters zugewiesenen Bedeutung Gegenständlichkeit. " (Ausstellung "Die Kraft der Fotografie. Werke aus der Sammlung Museion", Museion, 25.11.2016 – 17.09.2017)

 

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