Kulturgüter in Südtirol

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Shod

Kolorierte, vierteilige Fotografie mit der Ansicht von unten der beiden Künstler Gilbert & George. Das Augenmerk liegt hierbei auf der Unteransicht der Schuhe.
Die Fotografie wurde nachkoloriert und im unteren Teil mit der englischen Inschrift "SHOD" versehen. Im unteren linken Eck Datierung und Signatur: 1992 / Gilbert & George.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
1562
Hersteller:
Gilbert & George
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
1992
Material:
Fotopapier
Technik:
fotografiert, gedruckt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Foto (4 Teile zusammengesetzt) Höhe 169 cm, Foto (4 Teile zusammengesetzt) Breite 142 cm, Foto (4 Teile zusammengesetzt) Tiefe 2.5 cm, Foto (je Teil) Höhe 84.5 cm, Foto (je Teil) Breite 71 cm, Foto (je Teil) Tiefe 2.5 cm
Historische-kritische Angaben:
Gilbert & George arbeiten seit Mitte der 1960er Jahre zusammen. Ihre Kunst ist vom Ansatz her performativ. Die beiden beginnen ihren Aufstieg als "singing sculptures“: sie stehen mit Goldfarbe bemalt auf einem Tisch und singen. Die Grenze zwischen dem Künstler und seinem Werk ist aufgehoben. Er selbst ist die Skulptur. Es ist vielleicht kein Zufall dass Gilbert & George zeitgleich mit Richard Long und Hamish Fulton an der St. Martins School of Art studieren: für sie alle werden der eigene Körper, die Performativität und die Fotografie zentrale Bestandteile ihrer Kunst. Die Fotografie ist es, die flüchtigen Gesten und Handlungen Dauer verlieht. Anfänglich waren es die beiden Künstler selbst, die in den Werken abgebildet waren. Im Laufe der Jahre verliert bei Gilbert & George der performative Aspekt der Arbeit an Bedeutung; ihre Fotografien nehmen immer mehr die Form von vielteiligen Konstruktionen an, die sich aus unterschiedlichen, oft symmetrisch angeordneten Bildern zusammensetzen. Shod ist ein gutes Beispiel für die komponierende Arbeitsweise der beiden Künstler. Das Werk besteht aus vier zu einem Quadrat montierten Teilen. Das Bild zeigt zwei von unten aufgenommene Männer, sodass man ihre Schuhe von unten sieht. Eine der beiden gezeigten Figuren ist Gilbert. Zwischen den beiden Männern ist das Bild eines geöffneten Munden mit glänzender Zunge montiert.
Themen der Arbeiten von Gilbert & George sind im wesentlichen Sexualität, Diskrimination und Religion.

"Kunst für alle:
Wir wollen, dass unsere Kunst über die Wissensgrenzen hinaus mit den Menschen direkt über das Leben spricht, und nicht über deren Kunstwissen . Das 20. Jahrhundert wurde mit einer Kunst verflucht, die nicht verstanden werden kann. Die dekadenten Künstler stehen für sich selbst und ihre wenigen Auserwählten, sie lachen über die Normal-Außenseiter und lehnen diese ab. Wir sagen, dass rätselhafte, dunkle und form-besessene Kunst dekadent ist und eine grausame Verneinung des menschlichen Lebens.
Fortschritt durch Freundschaft:
Unsere Kunst ist die Freundschaft, die zwischen dem Betrachter und unseren Bilder entsteht. Jedes Bild spricht von einem "besonderen Blick", den der Betrachter im Licht seines eigenen Lebens auffassen kann. Die wahre Aufgabe der Kunst ist es, neue Erkenntniss, Fortschritt und Weiterentwicklung zu bewirken. Jede einzelne Person auf der Erde stimmt damit ein, dass es Raum für Verbesserungen gibt.
Sprache für den Sinn:
Wir erfanden und entwickeln ständig unsere eigene Bildsprache. Wir möchten die zugänglichste moderne Methode, um damit die modernsten sprechenden visuellen Bilder aller Zeiten zu erschaffen. Das Kunst-Material muss dem Sinn und Zweck des Bildes unterwürfig sein. Unser Grund, Bilder zu machen, ist es, Menschen zu verändern und nicht ihnen zu gratulieren, wie sie sind. [...]" (vgl. What Our Art Means, in: "Gilbert & George", Galleria d'Arte Moderna, Bologna, Charta, Mailand 1996, S. 180-181)

 

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