Kulturgüter in Südtirol

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Korridor Corridoio (links, rechts)

Ed. A.P.

Zwei Farbfotografien der mit einer orangen Plane verkleideten Passerelle (linker Korridor, rechter Korridor) eines Baugerüsts. Die Passerelle gewährleistete um das Jahr 2000 herum den Zugang zur Freien Bozner Universität und zum ehemaligen Sitz des MUSEION in der Sernesistraße 1.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
1786
Hersteller:
Steinbrecher, Erik
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2003
Material:
Fotopapier
Technik:
fotografiert (Farbfotografie)
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Bildausschnitt (je) Höhe 99 cm, Bildausschnitt (je) Breite 125 cm, Rahmen (je) Höhe 124 cm, Rahmen (je) Breite 149 cm, Rahmen (je) Tiefe 5 cm
Historische-kritische Angaben:
"Die Einbeziehung der Passerelle, die vom Schweizer Künstler Erik Steinbrecher stammt und seit Jahren den Zugang zu Universität und Museum gewährleistet, ist eine Hommage an den genius loci, der geprägt ist von der Baustelle der im Entstehen befindlichen Universität. Die Passerelle lässt erkennen, wie sich heute Grenzen zwischen Kunstobjekt und Gebrauchsgegenstand zunehmend verwischen. Dem Benutzer der Brücke ist es vermutliche gar nicht klar, dass er sich auf einem von einem Künstler konzipierten Objekt befindet. Dennoch werden ihm – so das Konzept – beim Begehen über alle seine Sinne Gefühle vermittelt: er geht auf einem dünnen Blech, das vielleicht ein Gefühl von Unsicherheit hinterlässt; die vom Licht beschienene Passerelle erfüllt innen ein intensives orangefarbenes Licht; durch die Fenstereinschnitte kann der Begeher der Brücke die Baufortschritte beobachten. Alltägliche Realität erscheint durch einen Ausschnitt gesehen gleichsam gerahmt und dadurch vielleicht an- und aufregender, zumindest fremder. Dem Künstler ist es sehr wichtig, dass er sich mit seinem Objekt in einen Kontext – denjenigen der Universität – begibt, der nicht eindeutig derjenige der Kunst ist. Die eindeutige Beantwortbarkeit kommt einem Verlust an Kreativität gleich. Indem das Museum die Arbeit in den Kontext einer Kunstaustellung einbezieht, wird allerdings Eindeutigkeit erzielt. Die Passerelle hatte – vor allem in der Anfangsphase des Universitätsbaus – auch eine urbanistische Komponente: in der Nacht ist die Passerelle von ferne gesehen ein grelles Leuchtobjekt. Ein weiterer ungewohnter Aspekt an der Arbeit Steinbrechers ist seine Temporalität: das Werk ist auf eine beschränkte Anzahl von Jahren hin berechnet. Dann endet das Werk in dieser Form durch Abbruch."
(Saaltext zur Ausstellung "Stanze II", Museion, Bozen 16.03 - 02.06.2002)

 

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