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Camera cubica

30 Analog-Negativdrucke auf Fotopapier, welche ein einziges, auf dem Kopf stehendes Negativ-Abbild eines Wohnhauses zeigen.
Es handelt sich um die Abbildung eines Wohnhauses im Stadtviertel Don Bosco in Bozen, das am 20. Mai 2013 anläßlich des Projekts "Camera cubica" für das Kleine Museion – Cubo Garutti im Abbildungsprinzip der Lochkamera entstand.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
2343
Hersteller:
Degiorgis, Nicolò
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2013
Material:
Fotopapier
Technik:
fotografiert (Negativ)
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Gesamtbild (30 Fotos) Höhe 156.5 cm, Gesamtbild (30 Fotos) Breite 149 cm, Fototeil (je) Höhe 30.5 cm, Fototeil (je) Breite 24 cm
Historische-kritische Angaben:
"Im Zeitalter der digitalen Fotografie wissen nur wenige Fachleute, was eine Lochblende ist – jene winzige runde Öffnung, mit der sich auf beschichteten Platten aus Metall oder Glas auch ohne Linse und Objektiv ein lichtschwaches Bild erzeugen lässt.
Die Lochblende führt zum Ursprung der Fotografie zurück, zu der um 1500 entwickelten Technik der 'Camera obscura', die dann auch aus einer Epoche stammt, in der es Verfahren zur digitalen Bildbearbeitung oder mit Minikameras ausgerüstete Mobiltelefone noch nicht gab.
Mit seinem für das Kleine Museion – Cubo Garutti entwickelten Projekt 'Camera Cubica' entdeckt Nicolò Degiorgis diese alte und heute weitgehend vergessene Technik neu. Das ist aber noch nicht alles. Mit seiner Arbeit gelingt dem aus Bozen stammenden Künstler auch eine 'Neuentdeckung' der Architektur dieses Ausstellungsraums im Bozner Stadtviertel Don Bosco.
Nicolò Degiorgis legt Wert darauf, einen ganz bestimmten sozialen und öffentlichen Raum mit den Mitteln der Fotografie 'einzufangen' und greift hier auf die Architektur des Cubo Garutti zurück, um diese beiden 'Neuentdeckungen' zu verbinden. Das Kleine Museion wird deshalb zu einem großen Fotoapparat, einer überdimensionalen Camera obscura eben, umgestaltet, die sich in einem öffentlichen Raum befindet.
Mehrere Wochen lang, vom April bis zum Mai 2013, lud der Künstler die Anwohner dazu ein, mit der 'Camera Cubica' zu fotografieren und sich damit an einem 'magischen Spiel' zu beteiligen. Die in diesem Fotoapparat erzeugten Negativ-Bilder zeigen das umliegende Stadtviertel, dessen Architektur, den Stadtraum und – natürlich – die Bewohner. Die Wirklichkeit, die durch die beiden Lochblenden eindringt, ist allerdings ein auf dem Kopf stehendes Abbild der Welt, die dadurch ganz anders gesehen wird: Hier betrachtet nicht das Stadtviertel den Ausstellungsraum Cubo Garutti, sondern das Kleine Museion beobachtet das Stadtviertel und die Menschen, die dort leben und arbeiten."
(Museion - Nicolò Degiorgis: Camera Cubica, 01/04/2013 – 23/06/2013)

 

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