Kulturgüter in Südtirol

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Force Majeur

Großer, surrender Totempfahl bestehend aus Neonlichtern und Leuchtkästen, die auf einem Konzertgerüst aus Metall montiert sind und in mehreren Sprachen „Force majeure“ – also „höhere Gewalt“ – bedeuten.

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
2447
Hersteller:
Schwazer, Leander
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2020
Material:
Metall, Glas, Kunststoff, Acrylglas, Neon, Licht
Technik:
zusammengesetzt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Werk Höhe 400 cm, Standplatte Breite 100 cm, Standplatte Länge 100 cm, Standplatte Höhe 0.8 cm
Schlagwort:
Lichtkunst
Historische-kritische Angaben:
Als Künstler, der sich mit Malerei, Bildhauerei, Memes und architektonischen Installationen befasst, interessiert sich Leander Schwazer für mehrdeutige Strukturen, die er als prä- oder potenziell posthuman begreift. Force Majeur funktioniert als linguistischer Schrein für die Globalisierung: ein surrend-architektonischer Totempfahl bestehend aus Neonlichtern und Leuchtkästen, die auf einem Konzertgerüst aus Metall montiert sind und in mehreren Sprachen „Force majeure“ – also „höhere Gewalt“ – bedeuten. Abgeleitet aus dem juristischen Kontext, der bei gewissen unvorhersehbaren Ereignissen die Vertragsparteien von rechtlichen Verpflichtungen entbindet, repräsentiert diese hoch aufragende Skulptur den unbesonnenen Konsumismus, der durch die Klimakatastrophe seine Macht verliert. Das Werk des aus der Region stammenden Schwazers transportiert in der Gestalt des allgegenwärtigen Neonzeichens das Bild der Stadt in Zeiten des Neoliberalismus. Bezugnehmend auf die Konzepte des Kulturtheoretikers Mark Fisher, repräsentiert dieser Hi-Tech-Schrein auch eine adäquate Metapher für die postindustrielle Verwandlung von Bozen in den 1980ern. Die industrielle Architektur diente danach nicht länger Arbeitskräften bei ihrer Arbeit, sondern erwies sich als idealer Ort für das Heraufbeschwören einer alternativen Bildsprache durch Techno.
(Ausstellung „Techno“, Museion, 11.09.2021 – 16.03.2021)

 

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