Kulturgüter in Südtirol

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Ed. 3/3 + 1AP

Lichtinstallation (Lautsprecher, Spiegelfolie, LED-Taschenlampe, Audioplayer, Audiospur, Verstärker)

Zwei Lautsprecher werden so montiert, dass die offenen Membranen einander zugewandt sind. Dazwischen wird ein kleiner Spalt gelassen, der Platz für zwei parallel gegenüberliegende Spiegelflächen bietet, die an den Lautsprechern befestigt sind. Durch einen minimalen Spalt scheint ein Lichtstrahl und projiziert das Schattenspiel einer vibrierenden horizontalen Linie auf die Wand.
Diese leicht - fast unmerkliche und wogende - Bewegung wird durch die Frequenz zweier Sinuswellen im Bereich von unhörbaren 0,2-0,5 Hz verursacht, die die Lautsprecher und Spiegelfläche zum Schwingen bringt. Die Sinuswellen werden durch ein Audioplayer ausgegeben, durch einen handelsüblichen Verstärker verstärkt und an die Lautsprecher weitergeleitet.

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
FCR48
Hersteller:
Tomasi, Benjamin
Sammlung:
Sammlung Stiftung Südtiroler Sparkasse
Datierung:
2013
Material:
Kunststoff, Metall, Licht
Technik:
zusammengesetzt, projiziert, Tonaufnahmen
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Lautsprecher mit Spiegelfolie Höhe 28 cm, Sockel Höhe 112 cm, Sockel Breite 49 cm, Sockel Tiefe 57 cm
Schlagwort:
Lichtkunst
Historische-kritische Angaben:
Die Lichtinstallation *=/- (ausgesprochen: Stern ist Slash Minus) ist die Sichtbarmachung einer Grenze. Nicht nur, dass der Künstler die Wahrnehmung des Betrachters kurzzeitig auf die Probe stellt, denn man meint im ersten Moment auf eine statische Projektion zu blicken, bevor sich, im Dunkeln angekommen, die Sinne schärfen und die Vibration zweier Flächen wahrgenommen werden kann. Das Motiv an sich stellt eine Grenze dar. An welchem Punkt wir sie für uns als Betrachter setzen, lässt uns der Künstler mit dem Symbol-Poem als Titel frei. Benjamin Tomasi setzt auf eine klare Auswahl von Material und Form. Er führt, wie so oft in seinen Werken, eine Transformation von Zuständen vor und erzeugt dabei Momente scheinbarer Transzendenz. Was als Vibration zu sehen, jedoch nicht zu hören ist, sind zwei in Schwingung gebrachte Spiegelflächen, jeweils befestigt an gegeneinander gestellte Lautsprecher. Durch einen kleinen Spalt strahlt der Lichtschein, der das Spiel von Schatten und Reflexion im Inneren auf die Wand wirft. Es ist kein formaler Minimalismus, sondern eine elementarer, der seinen Werken oftmals ein spiritualistisches Momentum verleiht. Gleichzeitig könnte die Konstruktion dem Repertoire eines Illusionskünstlers entnommen sein, wäre sie in einem Spiegelkabinett verbaut. Die Schönheit dieser Arbeit liegt weniger in der Überhöhung selbst, sondern vielmehr in der Offenlegung, wie dieser Schein überhaupt zustande kommt.
(Lona Gaikis, 2019)

 

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