Kulturgüter in Südtirol

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Becoming otherwise (human / nonhuman bodies, all interconnected cells)

Textilskulptur bestehend aus 3 handgetufteten Wandteppichstücken, die an einer Stahlbügelkonstruktion mit handgeschweißten Stahlringen befestigt sind. Letztere hängt an 4 gleich langen Stahlseilen.

Die Installation kann im Rahmen einer Live-Performance der Künstlerin aktiviert werden.

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
2459
Hersteller:
Gamper, Barbara
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2016
Material:
Stahl, Stoff, Seide, Papier, Latex, Jute
Technik:
gefärbt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Werk Höhe 120 cm, Stahlring (kleinster) Durchmesser 35 cm, Stahlring (größter) Durchmesser 94 cm
Historische-kritische Angaben:
Barbara Gamper hinterfragt tradierte Zuschreibungen des weiblichen Körpers, indem sie handgewebte Textilien in Form von Objekten und Kostümen realisiert und sie in partizipativen Live-Performances aktiviert. Anhand von runden, ovalen und dreieckigen Formen verweisen die Objekte der Künstlerin auf Urformen von Weiblichkeit, in Anlehnung an die litauische Matriarchatsforscherin Marija Gimbutas sowie die Naturwissenschaftshistorikerin Donna Haraway und ihre Theorien zu einer neuen Beziehung zwischen der Erde und ihren Bewohnern. (Autonome Provinz Bozen (Hg.), Arbeiten / Lavori in Corso II, Kunstankäufe / Aquisti di opere d’arte 2012 – 2018, S. 72)

Dies ist das zweite Werk einer Serie von handgetufteten Wandteppichobjekten und eines Videos mit dem Titel 'becoming otherwise'. Alle drei Arbeiten lehnen sich an die Idee des "Werdens" an, wie sie in den Studien von Deleuze und Guattari ausgeführt wird. Während sich die erste Arbeit auf jene des "Frau-Werdens" und "Minder-Werdens" bezieht, referiert diese Arbeit auf die Idee des Werdens auf der Ebene der Zellen und Moleküle, der zellulären Transformation, der Durchlässigkeit und des Austauschs. Es rückt die symbiotischen Lebensformen innerhalb und zwischen mehreren Organismen und deren materielle und immaterielle Verflechtungen in den Vordergrund. Die Arbeit besteht aus handgefärbter Naturseide und Papierbändern. Erstere wird von Seidenraupen produziert, während das Papier einen pflanzlichen Ursprung aufweist. Die materiellen Komponenten dieser Arbeit sind wichtig, um den Titel, die Verflechtung der Materialien mit ihrer Umgebung und den Ökosystemen zwischen Produzierenden und Nutzenden hervorzuheben. Ich habe mich für das Muster der sechseckigen Zellen entschieden, da es die platzsparendste und die erkennbarste Form für eine Zelle ist. Außerdem erinnert der visuelle Aspekt des Sechsecks sofort an das Bienenwabenmuster in einem Bienenstock. Der Bienenstock wird damit auch in seiner Bedeutung und potenziellen Inspiration für gesellschaftliche Veränderungen relevant: eine matriarchalische Gesellschaft, in der die weiblichen Arbeitsbienen alle Entscheidungen kollektiv treffen. Das Wandteppich-Objekt wird als Installation von der Decke abgehängt. Das Objekt wird durch eine Live-Performance aktiviert, durch die es sich verwandelt. (Barbara Gamper, Portfolio 2016-2021, aus dem Englischen übersetzt)

 

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