Kulturgüter in Südtirol

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Rebschere

Wie alle Scheren besteht auch die Rebschere aus zwei Hebeln, die über eine Achse verbunden sind. Die kurzen Arme der Hebel bilden die Schneiden, die langen Teile den Handgriff. Einer davon ist an unserem Exemplar als Ringgriff ausgeführt. Auffallend ist die Form der Schneidklinge. Die über einen Stift beweglich gehaltene Klinge ist halbmondförmig mit zweifach geschwungener Außenseite gestaltet. Feder und Sperrhaken der Schere sind nicht mehr erhalten.

Verwendung: Rebscheren verdrängten hierzulande zwischen 1870 und 1880 innerhalb kürzester Zeit die bis dahin verwendeten Rebmesser zum Rebenschneiden in den Wintermonaten und bei der Rebstockpflege.

Objektbezeichnung:
Rebschere
Inventarnummer:
00192
Datierung:
1875 - 1899
Material:
Eisen
Technik:
geschmiedet
Institution:
Hoamet Tramin - Museum
Maße:
Länge 22 cm
Historische-kritische Angaben:
Laut M. Ladurner-Parthanes waren die ersten Rebscheren in Anlehnung an die Schneiderscheren noch mit zwei Ringen ausgestattet und besaßen deshalb noch keine Feder, die erst mit Einführung der einfachen Griffe notwendig wurde. Bei den ersten Scheren, die hierzulande zum Einsatz kamen, handelte es sich um so genannte „Kremserscheren“ mit nur einem Handring und einer Schneidklinge in Form eines Rebmessers. Das hier gezeigte Exemplar verfügt ebenfalls nur über einen Handring, weshalb es sich womöglich um eine Spielart der Kremserschere handelt, deren charakteristische Schneidklinge indes eine andere Form aufweist. Da sich die eigentliche Schneidklinge der Kremserschere als wenig geeignet herausstellte, könnte mit der hier gezeigten Schere eine Nachbesserung der Schneidklingenform zur besseren Handhabung versucht worden sein.

Literatur: Matthias Ladurner-Parthanes, Vom Perglwerk zur Torggl (Bozen 1972), S. 84-85.

 

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