L'Origine - Selbstporträt
Die Künstlerin steht mit dem Rücken zur Betrachterin oder zum Betrachter. Vor ihr liegt ein See. In den See mündet die Gletscherzunge, die sich durch eine karge Felsformation schlängelt. Die Farben sind sehr dezent gehalten, die Natur erscheint hier in den feinsten Grau-Braunnuancen. Das Weiß des Gletschers spiegelt sich im See.
- Objektbezeichnung:
- Fotografie
- Inventarnummer:
- 38-00006
- Hersteller:
- Niedermair, Brigitte
- Sammlung:
- 038-Brigitte Niedermair (Foto)
- Datierung:
- 2010
- Technik:
- fotografiert (Ektachrom), fotografiert (Polaroid)
- Institution:
- Amt für Film und Medien
- Schlagwort:
- Selbstporträt, Berg, Gletscherzunge, Frauenakt
- Historische-kritische Angaben:
-
Brigitte Niedermair (1971 in Meran geboren) widmet sich seit über 20 Jahren der Fotografie. Bekannt wurde sie als Modefotografin für diverse internationale Modemagazine wie Vogue, Marie Claire, Elle usw. Diese Aufträge brachten sie in die großen Zentren der Mode wie Mailand und Paris oder in die Vereinigten Staaten.
Im Zentrum ihrer fotografischen Arbeiten steht die Ästhetik und Erotik des weiblichen Körpers, aber auch die Zerbrechlichkeit. Dabei ist die Präsentation immer auf das Wesentliche reduziert und die weiblichen Körper scheinen perfekt inszeniert zu sein.
Sie gilt als Perfektionistin des Bildes und überlässt in ihren Arbeiten nichts dem Zufall.
Seit 2005 widmet sich Niedermair vorwiegend der Fotografie im künstlerischen Sinne. Ihr bevorzugtes Thema bleibt dennoch der weibliche Körper, der nun häufiger als ästhetisches Stillleben inszeniert wird und auf den ersten Blick im Widerspruch zu seiner Umgebung zu stehen scheint. Sie benutzt ganz bewusst Symbole und setzt Metapher spielerisch ein, um auf diese Weise Rollenbilder, soziale und gesellschaftliche Strukturen zu hinterfragen.
Das Selbstporträt „L’Origine“ zeigt die Künstlerin nackt vor dem norwegischen Gletscher Briksdalsbreen. Es wurde 2011 in Mailand in der Galleria Galica im Rahmen der Ausstellung „In Principio“ gemeinsam mit anderen fotografischen Arbeiten von Niedermair gezeigt.
So klein der nackte Körper inmitten dieser freien und wilden Natur auch wirken mag, so geht von ihm doch eine große Strahlkraft aus. Er erhebt sich wie ein Fels in der Brandung. Die Kälte scheint dem vermeintlich fragilen Frauenkörper nichts anzuhaben. Bereitet sich Brigitte Niedermair etwa auf den Sprung ins kalte Nass vor?
Sie selbst sagt, dass sie an die Sprache der Kunst im Allgemeinen glaubt, die nicht nur eine Botschaft zum Ausdruck bringt, sondern immer mehrere Deutungen zulässt. Ästhetik ist für sie dabei aber immer ein zentrales Anliegen.
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