Kulturgüter in Südtirol

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Arion-Zither

Arion-Zither: Schulz, Curt, London

Die Arion-Zither ist ein um 1880 in London entwickelter Instrumententyp, dessen Korpus an die Zither in Mittenwalder Form (beidseitige Ausbauchung) erinnert. Später wurde dazu ein Boden entwickelt, der nach außen vier Schrägbalken aufweist, wohl in Nachahmung des Resonanzbodens eines Flügels. Der Name „Arion-Zither“ ist wohl zurückzuführen auf den griechischen Sänger und Kithara-Spieler (Zupfinstrument) „Arion“.

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Korpus mit beidseitiger Ausbauchung, Randeinlage aus hellen und dunklen Adern im Wechsel am Deckenrand, Wirbelstock, Schallloch und den Zargen, 1 ovales Schallloch; Boden geschwärzt mit 3 kugelartigen Stützfüße aus Elfenbein mit Metallspitzen

Griffbrett geschwärzt, auf der Decke aufgeleimt, 29 Bünde in chromatischer Anordnung, je 2 Perlmuttpunkte als Positionsmarkierung vor dem 5., 9., 12. und 17. Bund, 1 Punkt vor dem 15. Bund, 5 Melodiesaiten (fehlen) + 29 Begleitsaiten (fehlen)

Wirbelstock geschwärzt, in geschwungener Form, volutenartig auslaufend, 29 zweireihig angeordnete vierkantige abgeflachte Steckwirbel für die Begleitsaiten, fünfgliedrige Schraubenmechanik für die Melodiesaiten mit seitenständigen flachen Griffknöpfen aus Elfenbein, Deckplatte der Mechanik in Volute auslaufend mit Akanthusranken-Gravur; Obersattel geschwärzt (Drahteinlage fehlt) und 29 Anschlagstiften

Steg (Knöpfchensteg) geschwärzt mit geschwungen auslaufenden Enden (dort je 1 Perlmuttpunkt), mit zweigeteilter Stegeinlage (fehlt für die Begleitsaiten), mit Schlitzen zur Saitenführung, vorderständige Saitenaufhängung Knöpfchen (schwarzes Holz mit Perlmuttpunkt am Kopf), unten geschwärztes Schmuck-Ornament

Zettelsignatur: „Arion Zither, / Patent / Invented by / Curt Schulz, / Zitherist to H. R. H. The Princess of Wales / 43, Clifton Gardens, / London“
Brandstempel auf dem Griffbrett: „Curt Schulz / London“

Zubehör: Kofferetui aus Leder mit rotem Samt ausgekleidet, 1 rote Samt-Decke farbig bestickt mit Schneeglöckchen, Kornblume, 2 Vögeln und Spruch (latein): „IN SILVIS VIVA SILVA / CANO`RA JAM MOR`TUA CANO“ (übers.: "In den Wäldern lebend schwieg ich, nunmehr als Tote singe ich wohlklingend."), 1 Fach

Inventarnummer Sammlung Walther Schwienbacher: 121

"Leihgabe der Stiftung Südtiroler Sparkasse"

Objektbezeichnung:
Zither
Inventarnummer:
L/2843
Material:
Holz, Metall, Elfenbein, Perlmutt, Papier
Technik:
lackiert, intarsiert, geklebt, geschraubt
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Gesamt Länge 728 mm, Gesamt Breite 405 mm, Decke Höhe 4 mm, Boden Höhe 4 mm, Zarge Höhe 31 mm, Schallloch Länge 125 mm, Schallloch Breite 68 mm, Griffbrett Länge 423 mm, Griffbrett Breite 56 mm, Steg Breite 286 mm, Steg Länge 43 mm, Mensur Melodiesaiten Länge 507 mm, Mensur Begleitsaiten Länge 509 mm, Mensur Begleitsaiten Länge 557 mm, Kofferetui Länge 745 mm, Kofferetui Breite 415 mm
Historische-kritische Angaben:
Schulz, Curt (um 1880), London: Zithervirtuose am englischen Hof; Adresse im Jahr 1882: London 43, Clifton Gardens. Händler?

Lit.:
- Herrmann-Schneider, Hildegard: Die Zithern der Sammlung Walther Schwienbacher im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, Katalog, Dietenheim 2000, S. 83.
- Michel, Andreas: Zithern, Musikinstrumente zwischen Volkskultur und Bürgerlichkeit, Katalog des Musikinstrumenten-Museums der Universität Leipzig, Leipzig 1995, S. 75.

 

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