Kulturgüter in Südtirol

Rete Civica dell’Alto Adige - Il portale della Pubblica Amministrazione

Streichzither

Streichzither: Unsigniert

Bei der Streichzither werden bauliche und spieltechnische Komponenten der Violinfamilie auf das Zupfinstrument übertragen: Das flache, mit Metallbünden versehene Griffbrett der Zither erhält bei der Streichzither eine Wölbung. Die Saitenzahl ist auf drei bis vier beschränkt; die hohen und tiefen Saiten verlaufen meist in Violinstimmung, umgekehrt zu ihrer Anordnung auf der Violine. Im Jahre 1823 hat der Zithervirtuose Johann Petzmayer die Streichzither erfunden. Die drei Saiten seines ursprünglichen, herzförmigen Modells verliefen vom Obersattel unmittelbar auf der unteren Spitze des Korpus zu drei Eisenwirbeln als Stimmvorrichtung auf einem Wirbelbrett oben. Später wurden vier Saiten und Schraubenmechanik Standard, dazu kamen variantenreiche individuelle Korpus- und Schalllochformen. Die Streichzither wird wie die Zither im Sitzen gespielt, jedoch mit einem Geigenbogen gestrichen, dazu auf einen Tisch über das Eck gelegt oder zwischen die Tischkante und den Schoß des Spielers gestützt.

---

Korpus herzförmig, symmetrisch, 2 hochovale Schalllöcher; Randeinlage aus hellen und dunklen Adern am Deckenrand, den Zargen und den Schalllöchern; am Boden 3 gedrechselte Stützfüße aus Elfenbein mit Metallspitzen

Griffbrett geschwärzt, leicht gewölbt, 29 Bünde in chromatischer Anordnung, je 2 Perlmuttpunkt als Positionsmarkierung vor dem 5., 9. und 12. Bund, 1 Punkt vor dem 15. Bund, 4 Melodiesaiten

Wirbelstock als Volute, viergliedrige Schraubenmechanik für die Melodiesaiten mit seitenständigen flachen Griffknöpfen aus Elfenbein, Deckplatte der Mechanik einseitig blätterförmig ausgestanzt mit Akanthusranken-Gravur; Obersattel (0.-Bund) mit 4 Anschlagstiften

Saitenhalter aus geschwärztem Holz mit Drahteinlage und Schlitzen zur Saitenführung, unterständige Saitenaufhängung an 4 Eisenstiften

Zettelsignatur: keine vorhanden

Zubehör: Kofferetui mit rotem Filz ausgekleidet, Deckel innen gepolstert, 1 Fach 1 Streichbogen (rund, Griff aus geschwärztem Holz mit Perlmuttpunkt; unsigniert)

Inventarnummer Sammlung Walther Schwienbacher: 70

"Leihgabe der Stiftung Südtiroler Sparkasse"

Objektbezeichnung:
Zither
Inventarnummer:
L/2793
Material:
Holz, Metall, Elfenbein, Perlmutt, Papier
Technik:
lackiert, geschraubt, geklebt
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Gesamt Länge 512 mm, Gesamt Breite 275 mm, Decke Höhe 7 mm, Boden Höhe 7 mm, Zarge Höhe 19 mm, Schalllöcher Länge 69 mm, Schalllöcher Breite 37 mm, Griffbrett Länge 335 mm, Griffbrett Breite 48 mm, Mensur Länge 390 mm, Saitenhalter Breite 47 mm, Saitenhalter Länge 30 mm, Kofferetui Länge 725 mm, Kofferetui Breite 315 mm, Streichbogen Länge 610 mm

 

Ausgewählte Objekte

Kein Objekt vorhanden...