Kulturgüter in Südtirol

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RAD(IX): SALEP: CONT(USA): - Radix Satyrii, Radix Orchis; Salepwurzel zerstoßen, Stendelwurzel, Knabenkrautwurzel, Standhartwurz.

Braune, zylinderförmige gedrechselte Holzdose (Holzbüchse) mit ausgestelltem Standfuß und eingepaßtem, flachem Stülpdeckel mit nach außen gebogenem Profil. Auf der Schauseite schildförmiges und goldfarbenes Beschriftungsfeld mit schwarzem Rand. Schwarz signiert.

Objektbezeichnung:
Holzbüchse
Inventarnummer:
03862
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz, Ochsenblut, Papier
Technik:
gedrechselt, bemalt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Höhe 142 mm, Boden Durchmesser 91 mm, Deckel Durchmesser 93 mm, Volumen 400 ml, Gewicht 135 g
Historische-kritische Angaben:
Radix Salep contusa - Salepwurzel zerstoßen; in der Antike wie später in der arabischen Medizin hielt man die Wurzelknollen verschiedener Orchideen für heilkräftig. Speziell Orchis-Arten mit doppelten Knollen standen im Ruf, die Liebeslust zu beeinflussen. Die feste, frische Knolle galt als Aphrodisiakum und wurde u.a. als Testiculum Satyrii bezeichnet. Genau die gegenteilige Wirkung schrieb man der verwelkten, alten Knolle zu und empfahl sie Klosterbrüdern als Keuschheitsmittel.

Erst im 19. Jhd. begann man damit, die Stammpflanzen für Tubera Salep auf wenige Arten einzuschränken wie z.B. Orchis mascula, Orchis Morio, und Orchis militaris, alle drei aus der Familie der Orchidaceae. Sie dienten zur Bereitung von Mucilago Salep, einer schleimigen Zubereitung gegen Durchfall bei Kindern und zum Einhüllen scharf schmeckender Arzneimittel.
In manchen Ländern sind Pflanzenschleime heute noch als Arznei gegen Husten und als Kräftigungsmittel beliebt.

 

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