Kulturgüter in Südtirol

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Sem(en): Erucae - Semen Sinapis albae; Weiße Senfsamen.

Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. Enthält weiße Senfsamen.

Objektbezeichnung:
Schublade
Inventarnummer:
06015/13 (II.3)
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz
Technik:
gezinkt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Vorderfront Höhe 71 mm, Vorderfront Breite 105 mm, Tiefe 202 mm, Schublade Gewicht 145 g, Inhalt Gewicht 100 g
Schlagwort:
Materia medica
Historische-kritische Angaben:
Semen Erucae - Weiße Senfsamen; vom Altertum bis ins frühe Mittelalter wurde zwischen der Rauke Eruca sativa, dem Ackersenf (Sinapis arvensis) sowie weißem (Sinapis alba) und schwarzem Senf (Brassica nigra) nicht unterschieden. Alle vier Pflanzen sind botanisch verwandt und gehören zur Familie der Brassicaceae.
Man verwendete Senfsamen mit Wein getrunken zur "Reinigung des Gehirns", bei Fieber, als Magenmittel und Aphrodisiakum. Mit Beginn der Neuzeit unterscheiden die Quellen deutlich zwischen weißem und schwarzem Senf, der weiße gilt als kräftiger in der Wirkung, und seine Samen werden als Semen Erucae gehandelt. Um 1800 geben die Pharmakopöen als Stammpflanzen für Semen Erucae noch den weißen Senf und die Rauke an, im 20. Jahrhundert dann gilt nur noch Sinapis alba als Stammpflanze für die weißen Senfsamen.
Heute dienen Senfsamen überwiegend als Gewürz, oft mit schwarzen Senfsamen zu gleichen Teilen gemischt. Man braucht sie zur Herstellung von Speisesenf und zur Gewinnung des fetten Öles. Die pharmazeutische Verwendung als Harn treibendes Mittel sowie in Haut reizenden Umschlägen ist kaum mehr üblich.

 

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