Terra Sig(illata): S(anc)t(i): Pauli - Terra sigillata alba, Terra meliteae, Terra sigillata de Maltha, Terra sigillata Militensis; Weiße Siegelerde, weiß gesiegelt Erd, Maltesische Siegelerde, Samische Erde.
Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. Enthält vier große und ein kleineres Exemplar weißer Siegelerde aus Malta mit dem Bild des Hl. Paulus und der Schlange.
- Objektbezeichnung:
- Schublade
- Inventarnummer:
- 06015/45 (IX.5)
- Sammlung:
- Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
- Datierung:
- 1600 - 1699
- Material:
- Holz
- Technik:
- gezinkt
- Institution:
- Pharmaziemuseum Brixen
- Maße:
- Vorderfront Höhe 68 mm, Vorderfront Breite 108 mm, Tiefe 202 mm, Schublade Gewicht 137 g, Inhalt Gewicht 69 g, Inhalt Gewicht 6 g
- Schlagwort:
- Materia medica
- Historische-kritische Angaben:
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Terra sigillata Sancti Pauli - Siegelerde des Hl. Paulus; bereits der antike Arzt Dioskurides beschrieb verschiedene Erden als "kühlende und verschließende" Heilmittel. Gepulvert und mit Wein getrunken, galten sie als Antidote bei Vergiftungen jeder Art, auch gegen Bisse und Stiche wilder Tiere.
Die weiße, nach dem Hl. Paulus benannte Siegelerde stammte aus Malta, im 18. Jahrhundert war sie weithin bekannt und fand sich z.B. in der berühmten Württembergischen Pharmakopöe von 1741. Als Marken- und Qualitätszeichen wurde sie mit dem Bild des Hl. Paulus und der Schlange gesiegelt und sozusagen als aufsaugende, Schweiß treibende und entgiftende Arzneispezialität intensiv vermarktet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verschwanden die Erden allmählich aus den Arzneibüchern.
Heute noch gibt es aber Präparate wie z.B. Luvos Heilerde, die innerlich bei Verdauungsproblemen und äußerlich bei Hautleiden Anwendung finden.
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