Kulturgüter in Südtirol

Blumenstrauß

Großer flacher Teller.
Steingut.
Nove (IT-VI).
20. Jh.

Form:
Flacher Boden mit spitzem Standring; steil ausladender Fuß; niedrige, ausladende, gebauchte Wandung; flach ausladende Fahne; senkrecht abgestrichener Rand.
Flacher Spiegel; niedrige, ausladende, einziehende Wandung; kantiger Fahnenabsatz; flach ausladende Fahne.
Dekor:
Weiße Engobe auf allen Flächen (Verkehrsweiß RAL 9016); Pinsel-, Schablonen- und gedruckter Dekor in Schwarz, Rot, Blau, Hellblau und Grün (Rotviolett RAL 4002 bis Rotviolett-Pastellviolett RAL 4002-4009, Ultramarinblau RAL 5002, Olivgrün RAL 6003 bis Schilfgrün RAL 6013); farblose Glasur.
Auf der Fahne je ein blauer Fries aus hängenden und stehenden gefüllten Spitzbögen; im Spiegel Blumenstrauß mit flächenfüllend verteilten, roten und blauen Blüten (rosetten-, trompetenförmige Blüten) und grünen Blättern.
Beiger Scherben (Graubeige RAL 1019).

Feine konzentrische Abdrehrillen an allen Flächen.
Unglasierte Stelle (Brennhilfeabriss) am Standring.
Quer durch den Standring nebeneinander zwei Löcher zum Befestigen einer Halterung.

Bemerkungen:
Der Dekor orientiert sich an dem der Steingutmanufakturen des Veneto der 2. H. 19. Jh. (vgl. Produktion Antonibon, Nove (IT-VI), 1825–1896), der Fahnendekor mit zwei Friesen ist dafür jedoch nicht üblich (Auskunft Nadir Stringa, 25.08.2017). Standring und darin befindliche Löcher zum Befestigen einer Halterung kommen erst im 20. Jh. auf.
Ankauf 1988 aus Privatbesitz, Reischach, Bruneck.

Lit.:
Cecchetto Antonio / Magagnato Licisio / Stringa Nadir (Hg.), La ceramica popolare veneta dell’Ottocento. Milano 1978, S. 38 f., Abb. 68–69; S. 40 f; S. 54.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.