Kulturgüter in Südtirol

Blütenzweig

Flacher Teller.
Irdenware.
Helle Gruppe.
Hafnerei Kuntner, Bruneck
2. H. 20. Jh.

Form:
Flacher Boden mit konzentrischer Rille und Standring; kantig abgesetzter, senkrechter Fuß; flach ausladende, gebauchte Wandung; außen verstärkter Wulstrand.
Flache Mulde; ausladende Randinnenseite mit Innenkante.
Dekor:
Weiße Engobe über Innenflächen und Außenwandung (Reinweiß mit Gelbstich RAL 9010); Malhorn- und Pinseldekor in Gelb, Rot, Grün, Blautönen, Braun und Schwarz (Goldgelb RAL 1004, Rotviolett RAL 4002, Minttürkis-Patinagrün RAL 6033-6000, Nachtblau RAL 5022, Violettblau RAL 5000, Orangebraun RAL 8023, Mahagonibraun RAL 8016); farblose Glasur auf allen Flächen außer am Standringboden.
Auf den Innenflächen versetzt übereinander liegende, mit roten und gelben Blüten (Lilien) gefüllte Dreipassbögen aus türkisen Bogenbändern und blauen Spiralranken; braune, blaue und gelbe Linie, mittig Blütenzweig mit blauer und roter Traubenform, mit roter, gelber und rotbrauner kugeliger Blüte (Rose), dazu Glockenblumen, Rosettenblüten und ein Zweig mit weißen kugeligen Blüten.
Hell-orangebrauner Scherben.

Am Boden eingestempelte Herstellermarke der Hafnerei Kuntner, Bruneck [ligierte Initialen „jK“].
Weiße Engobe mit flächigem Craquelé.

Bemerkungen:
Der Dekorentwurf dürfte von Paul Lechner (1894–1967), Maler und Entwerfer bei der Hafnerei Kuntner, Bruneck, sein. Sein bei Ringler publizierter Teller zeigt ebenfalls einen komplex geschwungenen Fahnendekor und feine Umrisslinien beim Spiegelmotiv.
Der Teller ist neuwertig.
Ankauf nach 1975 aus Privatbesitz, Reischach, Bruneck.

Lit.:
Ringler Josef, Pustertaler Geschirrhafner. In: Tiroler Wirtschaft in Vergangenheit und Gegenwart, Bd. I (= Schlern-Schriften, Bd. 77). Innsbruck 1951, Taf. XXII, Abb. 22, 23.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.