Kulturgüter in Südtirol

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Fischwirbel

Großer flacher Teller, Krapfenteller.
Irdenware.
Dunkle Gruppe.
Pustertal.
Um 1850.

Form:
Flacher Boden mit kaum abgesetztem Standring; mit einer Rille abgesetzter, steil ausladender Fuß; flach ausladende Wandung; Wulstrand; außen durch eine Rille profiliert.
Aufgewölbter Spiegel; niedrige, steil ausladende Wandung; kantiger Fahnenabsatz; flach ausladende Fahne; steil ausladende Randinnenseite.
Dekor:
Dunkelbraune Engobe über Innenflächen und Rand (Schokoladenbraun RAL 8017); Malhorndekor in Cremeweiß, Gelb und Grün (Hellelfenbein RAL 1015, Pastellgelb RAL 1034, Farngrün RAL 6025); farblose Glasur.
Am Randabschluss Fries aus weißen, horizontalen Wellenbändern und gelben, senkrechten Doppellinien; auf der Fahne weißes schmales Band, grüne Linie, weiß punktierte gelbe Girlande, weißes enges Wellenband, gelbe Linie; im Spiegel weißes Band, grüne Linie, mittig weißer, dreiteiliger Fischwirbel, die Umrisslinien mit Punkten gefüllt.
Dunkel-rotbraun verfärbter Scherben (Beigebraun-Kupferbraun RAL 8023-8004).

Konzentrische und flache radiale Abarbeitungsspuren an den Außenflächen.
Am Rand drei „Beulen“, an der Außenseite ein kleiner, vorstehender Knoten.
Engobe- und Glasurrinnspuren auf der Außenwandung.
Alte Reparatur: Ein ausgebrochenes Wandstück ist mit drei Drahtklammern gesichert.

Bemerkungen:
Auffallend großflächiges Spiegelmotiv.
Weitere Teller mit Fischwirbel sind Inv.-Nr. BNM 71/89, BNM 71/509, ÖMV 26928, ÖMV 43106, TVKM 784, TVKM 21158.
Das Motiv des Fischwirbels ist im Warenkatalog der Hafnerei Kuntner von 2011 aufgeführt (TL Dekor Nr. 09 „Fische gekreuzt“).
Der Fischwirbel ist in der Volkskunst des süddeutschen und alpinen Raums ein beliebtes Motiv. Aus der Schweiz (Kanton Bern) sind im 18. Jh. mindestens zwei Keramikteller bekannt, die frühesten Teller im Pustertal lassen sich in das 19. Jh. einordnen.
Ankauf nach 1975 aus Privatbesitz, Reischach, Bruneck.

Lit.:
Bauer Ingolf (Bearb.), Hafnergeschirr aus Altbayern (= Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. XV,1). München, Berlin 1980 (2), S. 396 f., Kat.-Nr. 413; S. 398, Abb. 508–509.
Bossert Helmut Theodor, Ornamente der Volkskunst. Neue Folge. Keramik – Holz – Metall u. a. Tübingen 1968 (1952), Taf. 13, Abb. 6; Taf. 20, Abb. 1.
Österreichisches Museum für Volkskunde (Hg.) / Schmidt Leopold (Bearb.), Volkskunst im Zeichen der Fische (Ausst.-Kat. Prämonstratenserstift Geras). Wien 1976, S. 24–32; S. 68, Kat.-Nr. 48; Taf. III.
Wyss Robert Ludwig, Berner Bauernkeramik (= Berner Heimatbücher, Nr. 100–103). Bern 1966, Taf. X.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.

Objektbezeichnung:
Krapfenteller
Inventarnummer:
C/1480
Sammlung:
Keramik
Datierung:
1850
Material:
Irdenware
Technik:
bemalt, glasiert, gebrannt (oxidierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 46 mm, Rand Durchmesser 577 mm, Boden Durchmesser 411 mm, Gewicht 4476 g

 

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