Stele pour vivre n. 5
Siebdruck auf schwarzem Papier mit weißen Wörten, von denen ausschließlich der mittlere Teil sichtbar ist. Im unteren Bildbereich diverse gerahmte Silben.
Unten, rechts di folgenden dokumentarischen Angaben zum Werk:
"Stele pour vivre n. 5 - décio pignatari / são paulo brazil maio 1974 / arte final: neili b. ayoub - elza tsumori - osvaldo bisordi".
Herausgegeben von Arte final Neilib Ayoub.
- Objektbezeichnung:
- Grafik
- Inventarnummer:
- ANS802
- Hersteller:
- Pignatari, Décio
- Sammlung:
- Archivio di Nuova Scrittura, Sammlung Museion
- Datierung:
- 1974
- Material:
- Papier
- Technik:
- gedruckt (Siebdruck)
- Institution:
- Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
- Maße:
- Werk Höhe 28.2 cm, Werk Breite 43 cm, Rahmen Höhe 36.5 cm, Rahmen Breite 51 cm, Rahmen Tiefe 1.5 cm
- Schlagwort:
- Konkrete Dichtung
- Historische-kritische Angaben:
-
"[...] Neben den Wienern sind als weitere Protagonisten der frühen Konkreten Dichtung die Vertreter der brasilianischen Dichtergruppe Noigandres um die Brüder De Campos und der Schweizer Eugen Gomringer zu nennen. Ohne auf den gelegentlich aufflammenden Streit darüber einzugehen, wer was zuerst gemacht hat, lässt sich sagen: Hier liegen die Anfänge dessen, was – z.T. in Anlehung an die Konkrete Kunst der 30er Jahre – als Konkrete Poesie bezeichnet wird. Die Konkreten Dichter der 50er Jahre vermochten auf den Erfahrungen der Futuristen aufzubauen, die mit Marinettis 'parole in libertà' – 1912 in seinem 'Manifesto tecnico della letteratura' ausgerufen - wichtige Vorarbeit geleistet hatten. [...]
Die Sprache der Dichtung soll nicht mehr ein Mittel sein, das auf Anderes verweist - also auf Gegenstände, Gedanken, Gefühle, Vorgänge im Leben und in der Wirklichkeit. Sprache soll vielmehr selbst im Mittelpunkt stehen, sich selbst thematisieren. Um die Konventionen der herkömmlichen Dichtung zu überwinden, gehen die Konkreten oft von den kleinsten Elementen der geschriebenen und gesprochenen Sprache aus: dem einzelnen Wort oder sogar dem einzelnen Buchstaben, wobei sie deren Bedeutung, Klang und visuelle Gestalt untersuchen. An die Stelle der herkömmlichen Syntax tritt das, was man als Flächensyntax bezeichnen kann. Die sprachlichen Elemente werden typografisch auf der Fläche verteilt und auf unterschiedliche Weise zueinander in Beziehung gesetzt: sie werden isoliert, seriell wiederholt, variiert, zu Verdichtungen zusammengeschoben usw. Die lineare Leserichtung von links nach rechts und von oben nach unten wird außer Kraft gesetzt. Das Auge schweift frei über die Fläche und untersucht die Kombinationsmöglichkeiten. Bei diesem Zugang wird die Grenze zur bildenden Kunst, die sich traditionell in der Fläche entwickelt, deutlich überschritten."
(Hapkemeyer, Andreas "Poesia Concreta" in: La parola nell'arte, MART, Skira, Mailand 2007, S. 235-237)
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