Kulturgüter in Südtirol

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Brief Ferdinand von Zieglauers aus Hermannstadt (Siebenbürgen)

Brief von Ferdinand von Zieglauer, Hermannstadt (Siebenbürgen), an Johann von Zieglauer in Bruneck, datiert mit 1. August 1864, in Auszügen transkribiert:
„Hermannstadt am 1. August
[1]864
Lieber Vetter!
[…]
Es war uns angenehm, aus dem Februar=
briefe Euer Aller Gesundheit zu
vernehmen.
Aus dem Kreise meiner Familie kann ich
Gott Lob! nur Angenehmes melden; -
da aus demselben selten Nachrichten
nach Bruneck dringen werden; so
denke ich nicht lästig zu fallen; wenn ich
eine gedrängte Familienchronik mittheile:
Gleich bei meiner Rückkehr von der Reise
im Jahre 1862 hat mir meine Frau ein
allerliebstes Mädchen geboren |: am 23ten
September :| das in der Taufe die
Namen Hildegarde, Theres. Sofie.
erhielt:. Mutter u. Tochter waren
gesund u. wohl:. die Kleine blühet
u. gedeiht vortrefflich.
[…]
Eine weitere Vergrößerung meiner
Familie trat heuer im Winter ein;-
am 17ten Februar genaß meine Frau
eines ungewöhnlich starken Knaben;
der in der Taufe die Namen Erwin,
Franz, Alois erhielt:- Gott Lob: er war
bis jetzt keinen Tag auch nur unwohl,
dafür aber auch blühend, rund u. dick.
Um Dir u. Deiner werthen Familie
einen Einblick in meine Familie
zu geben: schließe ich hier fotografische
Bilder bei.
[…]
Da in meinem Hause alles gesund u. wohl
ist u. die Verhältnisse es gestatten, werde
ich noch im August nach Wien, um in
der siebenbürgischen Hofkanzlei u. im
Kriegsministerium meine archivalischen
Studien zum Zwecke der Vollendung
meines unter der Feder befindlichen Werkchens zu Ende führen:
mein Aufenthalt in Wien, wo ich beim
Onkel meiner Frau wohnen werde; wird
4 Wochen umfassen;- in dieser Zeit
hoffe ich mit meinen Arbeiten fertig zu
werden: da täglich von 9 – bis 2 Uhr
in den stillen Archiven zugebracht wird:-
Mitte September werde ich auf einige
Tage nach Innsbruck mich begeben:-
leider wird mir keine Zeit bleiben
meine lieben Verwandten in meiner
Vaterstadt zu besuchen:-
Ich schließe nun mit der Versicherung
meiner Hochachtung u. mit der Bitte
die herzlichsten Grüße meines Hauses
entgegen zu nehmen;.
[…[ Dein Vetter Ferdinand“

Veröffentlicht mir freundlicher Genehmigung: Familien- und Firmenarchiv Apotheke von Zieglauer.

Objektbezeichnung:
Brief
Inventarnummer:
PREPUS/003
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Historische-kritische Angaben:
Ab dem Studienjahr 1856/57 lehrte Ferdinand von Zieglauer als außerordentlicher, ab 1862 als ordentlicher, Professor für Österreichische Geschichte an der Rechtsakademie in Hermannstadt, Siebenbürgen. Im Jahr 1860 heiratet er dort Eleonore Wonner (1838–1905). Die beiden Kinder des Paares, Hildegard (1862–1940) und Erwin (1864–1924), kamen in Hermannstadt zur Welt. Aus der ersten Hälfte der 1860er-Jahre sind zwei Briefe Ferdinand von Zieglauers an seinen Vetter Johann von Zieglauer (1810–1895), Stadtapotheker in Bruneck, erhalten. Datiert sind die Briefe mit 1. August 1864 und 22. November 1865.

 

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