Kulturgüter in Südtirol

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Electricnight

Ed. 2/3

Farbvideo mit Ton (Stereo).
In Electricnight inszeniert Tomas Eller eine Suche ohne Orientierungspunkte, die in einem endlos weiten,
verschneiten nächtlichen Raum stattfindet. Elf Schneekatzen mit
ihren Scheinwerfern und blinkenden Lichtsignalen vollziehen dabei
surreal anmutende Aktionen, die formal ebenso gut eine Militärintervention wie eine Weltraummission paraphrasieren könnten.
Jeder Versuch, die Spielregeln dieser Vorgänge zu durchschauen
oder eine Systematik zu erkennen, ist zum Scheitern verurteilt.
Es scheint zwar permanent eine Art Plan oder Landkarte zu entstehen, allerdings nur, um immer wieder zerstört zu werden und
neuen Spuren Platz zu machen. So stellt das Video einen Bezug
zu Becketts "Endspiel" her, wo die Technik zum eigentlichen Protagonisten avanciert und durch die ihr eigenen Gesetzmäßigkeiten
die Menschen beherrscht. Ein durchgehender Ton, der tatsächlich
von diesem Schneekatzenkommando stammt, unterstreicht die
Atmosphäre der Verfremdung noch zusätzlich. Mit seiner Vorliebe
für bewegte Prozesse, für Kräfteverhältnisse und die Beziehungen
zwischen den Koordinaten von Raum und Zeit gelingt es dem
jungen Meraner Künstler, die Aufmerksamkeit des Betrachters
durch eine permanente Verschiebung des Blickpunktes zu bannen
und seine sinnliche Wahrnehmung zu fesseln.

Objektbezeichnung:
Audiovisuelles Medium
Inventarnummer:
1892
Hersteller:
Eller, Tomas
Sammlung:
Autonome Provinz Bozen - Südtirol
Datierung:
2002
Technik:
gefilmt (Mini-DV-Cam), gefilmt (DVD)
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Video Dauer 13 min
Historische-kritische Angaben:
Tomas Eller setzt in seinen Arbeiten die Medien Fotografie und
Video dazu ein, die gewohnte Wahrnehmung der Realität zu zerlegen und den Betrachter in ein faszinierendes Wechselspiel zwischen Realem und Irrationalem zu verwickeln. Seine Installationen
basieren auf detailgenauer, sorgfältiger Vorbereitung und gekonnter
Regie, durch die scheinbar alltägliche Aktionen bis zum Paradoxon
verfremdet werden, um die Grenze zwischen erfahrener Realität
und vorgestellter Realität zu thematisieren.

 

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