Kulturgüter in Südtirol

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Nachtstück

Nr. 8 aus "Erster Werksatz"

Installation bestehend aus einem schwarzen Tuch, zwei weißen Kerzen in einem kleinen Stoffetui und einer größeren Stofftasche.

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
RP93
Hersteller:
Walther, Franz Erhard
Sammlung:
Sammlung Enea Righi
Datierung:
1965
Material:
Gewebe, Baumwolle, Wachs
Technik:
zusammengesetzt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
schwarzes Tuch Länge 100 cm, schwarzes Tuch Breite 79 cm, Kerze (je) Länge 13.5 cm, Kerze (je) Durchmesser 2 cm, Stoffetui Länge 21.5 cm, Stoffetui Breite 6.5 cm, Stofftasche Länge 40 cm, Stofftasche Breite 57 cm
Historische-kritische Angaben:
"Ab 1963 realisiert Franz Erhard Walther zahlreiche interaktive Objekte. 58 davon integriert er 1969 in einen Werkzyklus mit dem Titel '1. Werksatz' oder 'Erste Werkserie'. 'Nachtstück', das gleichermaßen als Objekt, Skulptur und Performance betrachtet werden kann, ist das 8. Glied dieser Serie. Ein quadratisch angelegtes Feld aus schwarzem Stoff und zwei weiße Kerzen sind die Elemente, die theoretisch zum 'Aktivieren' des Werkes einladen. Eine ebenfalls ausgestellte Zeichnung (Inv. Nr. Museion RP94) thematisiert die von Walther selbst ausgeführte Interaktion mit diesen Objekten. Die links und rechts vom Stofffeld aufgestellten, brennenden Kerzen rufen Schattenbewegungen im Dunkeln hervor. Durch das Zusammenspiel von Flamme und agierender Person wird ein leichter Luftzug und, infolgedessen, ein flackerndes Hell-Dunkel erzeugt – eine zutiefst atmosphärische Situation. Je stärker die Kerzen abbrennen, desto dunkler und größer wird der auf dem Boden sich abzeichnende Schatten, der sich schließlich, schwarz auf schwarz, mit dem dunklen Rechteck des Stoffes vereint. Walther begreift die Skulptur hier nicht länger als in sich geschlossenes formales System und von außen zu betrachtendes Element, sondern als performatives, vielschichtiges Gefüge. Dieses ruft immer wieder neue Prozesse hervor, weil die gelebten Gesten jener Person, die es bespielt, jeweils anders sind und stets eng an die individuelle Persönlichkeit gebunden sind. Körper, Masse und Bewegung fügen sich zusammen, um ein neues, einzigartiges Werk zu schaffen. Der darin involvierte Mensch wird dabei gleichzeitig zum Artefakt, Nutzer und, im eigentlichen Sinne, künstlerisch-plastischen Material."
(Ausstellung Migros Meets Museion 20th Century Remix, Museion, 2012)

 

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