Warum ist es geschehen? Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Installation bestehend aus diversen Realisierungsentwürfen (Arbeitspläne, Projekte, Computersimulationen und dreidimensionale Modelle) für das von Gerz in Berlin geplante "Denkmal für die ermordeten Juden Europas".
- Objektbezeichnung:
- Installation
- Inventarnummer:
- 1714
- Hersteller:
- Gerz, Jochen
- Sammlung:
- Privatsammlung
- Datierung:
- 1997 - 1998
- Material:
- Holz, Transparentpapier, Papier, Pappe
- Technik:
- zusammengesetzt, bedruckt
- Institution:
- Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
- Maße:
- variable Maße
- Historische-kritische Angaben:
-
"Warum ist es geschehen? Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Berlin 1997/98
Realisierungsentwurf
Im Frühjahr 1997 wurde nach zehnjähriger Diskussion ein zweiter Wettbewerb für ein Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin ausgeschrieben. Gerz plante, die 20.000 Quadratmeter große Fläche den Besuchern zu übereignen. Sie wurden eingeladen, eine Antwort auf die immer wieder neu gestellte Frage 'Warum ist es geschehen?' zu geben. Die Antworten würden von Stipendiaten einer Denkmalstiftung gesammelt, die die Besucher in einem Gebäude empfingen, das zur Gedenkstätte gehörte. Dieses von der iranischen Architektin Nasrine Seraji konzipierte 'Ohr' gliederte sich in drei Räume: den der Erinnerungen, den der Antworten und den der Stille. Der Raum der Erinnerung sollte einer der Aufbewahrungsorte der Shoah-Foundation des amerikanischen Filmregisseurs Steven Spielberg sein, der die Erinnerungen von jüdischen KZ-Überlebenden aufzeichnet. Im Raum der Antworten trügen die Besucher ihre Antwort in Bücher ein, die die Glaswände des Gebäudes füllten. Im letzten Raum befände sich der Besucher im Raum der Stille, in dem das 'eternal e' des amerikanischen Komponisten La Monte Young erklänge. Die im 'Ohr' in Büchern gesammelten Antworten de Besucher würden nacheinander in den Boden des Platzes eingraviert, so lange bis dieser nach mehreren Jahrzenten vollständig bedeckt wäre. Der Platz würde von 39 Lichtpolen gegliedert, auf denen in allen Sprachen der verfolgten Juden Europas in Neon das Wort 'Warum?' erschiene."
(Jochen Gerz - Res Publica: Das öffentliche Werk 1968 -1999, Museion, Ostfildern 1999, S. 80)
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