Laura
Polyethylenskulptur auf Metallstruktur mit Rädern. Das Gesicht der Skulptur wird aus einem Gipsabguss einer freiwilligen Teilnehmerin ("Laura") am Projekt des Künstlers gebildet. Die Skulptur trägt eine Computertastatur und eine Papierrolle in den Händen. Der Rock wurde aus aufgeblasenen und anschließend mit einer dünnen Schicht Kunststoff überzogenen Luftballons geformt.
- Objektbezeichnung:
- Skulptur
- Inventarnummer:
- 2250
- Hersteller:
- Althamer, Paweł
- Sammlung:
- Sammlung Museion
- Datierung:
- 2011
- Material:
- Kunststoff, Gips, Papier, Metall
- Technik:
- zusammengesetzt
- Institution:
- Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
- Maße:
- Werk Höhe 187 cm, Werk Breite 87 cm, Werk Tiefe 80 cm
- Historische-kritische Angaben:
-
Die Skulpturen aus Polyethylen sind das Resultat eines "kollektiven" Prozesses anlässlich der als work in progress konzipierten Ausstellung Almech, die 2011 im Deutschen Guggenheim Berlin gezeigt wurde. Zu diesem Anlass war das Deutsche Guggenheim in eine Filiale der Firma Almech (aus dem Akronym von Althamer und Mechanics), der Firma für Plastikbehälter, welche der Vater des Künstlers in der Nähe von Warschau betreibt, umgewandelt worden. Während der Ausstellung in Berlin realisierten Assistenten von Pawel Althamer und seinem Vater Abgüsse der Gesichter von Freiwilligen: Mitarbeiter des Deutschen Guggenheim, Leute aus der Kunstwelt, aber auch Menschen von der Straße. Die Abdrücke sind bestechend realistisch und haben zugleich etwas Totemartiges, bzw. Surreales. In Ergänzung zu den Gesichtern schufen der Künstler und seine Mitarbeiter anschließend Körper aus "weißem synthetischem Fleisch", aus Polyethylen, die sie auf Metallstrukturen montierten. Von diesen Figuren gehen Assoziationskräfte aus, die von der klassischen über die barocke Skulptur, bzw. die mittelalterliche Grabkunst bis hin zur Ästhetik von Comic und Science-Fiction-Filmen reichen. Jede der Skulpturen ist die Verkörperung einer und zugleich unzähliger Geschichten, eine "soziale Skulptur", die weit über den Museumsraum hinausgreift. Viele Skulpturen tragen charakteristische Attribute in den meisten Fällen dem heutigen Alltag entsprechend, wie eine Tastatur für Laura.
Paweł Althamer studierte Bildhauerei an der Kunstakademie in Warschau und besuchte die Klasse von Grzegorz Kowalski. Dieser zählt zu den Verfechtern einer Kunstpraxis, die auf dem Prinzip der "Educational Partnership" basiert, einer Kunst, die als Ergebnis der menschlichen Interaktion in einem gemeinsamen Kontext verstanden wird.
(Paweł Althamer - Poliethylene, Museion 2012)
Ausgewählte Objekte
Kein Objekt vorhanden...