Kulturgüter in Südtirol

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Fossil

Kopie eines 240 Millionen Jahre alten (versteinerten) Fußabdruckes eines Archosauriers (Isochirotherium inferni). Die Form des Abdrucks erinnert an eine Menschenhand, wobei es sich bei dem „Daumen“ in Wahrheit um die kleine Zehe handelt. Der versteinerte Fußabdruck stammt aus dem Höllenbachtal oberhalb von Tramin.

Objektbezeichnung:
Fossil
Inventarnummer:
00000
Datierung:
2014
Institution:
Hoamet Tramin - Museum
Maße:
Abguss Länge 39.5 cm, Breite 22.5 cm, Fussabdruck Länge 21 cm, Breite 15 cm
Historische-kritische Angaben:
Vor 240 Millionen Jahren war der Alpenraum von einem Urmeer bedeckt, aus dem kleinere und größere Inseln ragten. Das heutige Unterland war Teil einer Küstenregion. In dem tropischen Klima gedeihte eine üppige Vegetation aus Nadelbäumen, Farnen und Schachtelhalmen. Ein idealer Lebensraum für große Reptilien, weshalb Vorfahren der Dinosaurier das Land durchstreiften. Unter ihnen der Archosaurier, ein schneller, geschickter Räuber. Das Waran-ähnliche Tier war etwa 3 m lang. Das Original des versteinerten Fußabdrucks befindet sich im MUSE, dem Naturhistorischen Museum in Trient.

Zur Geologie des Unterlandes
Als vor 280 Millionen Jahren gewaltige Vulkanausbrüche die Landmasse erschütterten, bildeten die erkalteten Lavaströme im heutigen Südtirol eine vulkanische Hügellandschaft (Bozner Porphyplatte). Eine solche Festlandbildung ist stets der Erosion durch Wind und Wetter unterworfen, weshalb sich mit der Zeit in den Senken und Tälern mehr und mehr Sande ablagerten.

Durch das Auseinanderdriften des Urkontinentes Pangäa änderte sich diese Situation grundlegend. Große Landflächen sanken ab, wodurch sich die Meeresküste weit ins Festland hinein verschob. Auch das heutige Unterland wurde zur Küstenregion, an deren Stränden sich kontinuierlich Meeressedimente ablagerten. Allmählich gerieht das einstige vulkanische Bergland samt den erodierten Sanden ganz unter den Meeresspiegel.

Durch diese Überflutung des Festlandes konnte vorerst keine Erosion mehr stattfinden. Vielmehr lagerten sich im Meer über viele Zehnermillionen von Jahren große Mengen an Kalk ab, der von Organismen wie Muscheln, Schwämme und Korallen gebildet wird. Schließlich türmten sich dadurch über 1000 m mächtige Kalkschichten (Kalk- und Dolomitgestein) auf, unter deren Druck die darunter liegenden einstigen Sedimente zu Sandstein (Grödner Sandstein) bzw. zu gemischten Sedimentabfolgen (Werfener Schichten) gepresst werden.

In der Kreidezeit setzte eine neuerliche Umkehr der Vertikalbewegungen ein und durch die Annäherung der afrikanischen an die eurasische Kontinentalplatte hob sich das Land wieder. Dabei falteten sich die Alpen zu einem Gebirge und die jetzt abermals über dem Meer befindliche Landmasse war neuerlich der Erosion ausgesetzt. Der Hebungsprozess erreichte seinen Höhepunkt vor 20 Millionen Jahren und dauert bis heute an. Das jetzige Landschaftsbild wurde während der letzten 2 Millionen Jahren dagegen wesentlich durch die Eiszeitgletscher modelliert.

 

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