Fresko
Freskomalerei auf einer Gipsplatte als Trägermaterial. Das Fresko zeigt einen knienden Mann, der in einen dunklen Umhang oder Mantel mit weiten brokatbestickten Ärmeln gehüllt ist. Die Figur trägt einen Vollbart und als Kopfbedeckung eine Stoffkappe, das blonde Haar reicht bis in den Nacken, die Hände sind zum Gebet gefaltet. Der Freskoausschnitt gehörte zur Ausmalung der in den letzten Jahren des 14. Jahrhunderts errichteten Pfarrkirche von Tramin.
Die gotischen Fresken der einstigen Pfarrkirche wurden zwischen 1410 –1440 von Ambrosius Gander und von Malern in der Nachfolge von Giotto gefertigt. Vor dem 1911 durchgeführten Neubau der Pfarrkirche wurden die Malereien abgenommen und auf dem Dachboden des Traminer Pfarrhauses gelagert. Das Landesdenkmalamt hat sie restauriert. Der Freskoausschnitt zeigt vermutlich einen namentlich nicht bekannten Kirchenstifter.
- Objektbezeichnung:
- Fresko
- Inventarnummer:
- 0000.3
- Datierung:
- 1410 - 1440
- Institution:
- Hoamet Tramin - Museum
- Maße:
- Gibsträger Höhe 100 cm, Breite 60 cm, Fresko Höhe 84 cm, Breite 41 cm
- Historische-kritische Angaben:
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Der Erstbau der Traminer Pfarrkirche wurde im Jahr 1400 geweiht, die Ausmalung des Innenraums erfolgte in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts. 1911 wurde das gotische Kirchengebäude durch einen Neubau ersetzt und auch von der einstigen Ausstattung ist vor Ort nichts erhalten geblieben. Der von Hans Klocker gefertigte gotische Flügelaltar steht heute im Bayerischen Nationalmuseum.
Begonnen haben die Arbeiten für den Neubau der Pfarrkirche im Jahr 1909 nach Plänen des Innsbrucker Architekten Franz Mayr. Mit der Ausführung wurde die Neumarkter Baufirma Franz Bonatti betraut. Dabei wurde das dreischiffige Langhaus im neugotischen Stil direkt über dem alten und weit niederen Kirchenschiff errichtet, das schließlich gegen Ende der Bauarbeiten abgebrochen wurde. Auch stand die ursprüngliche Kirche um einige Meter weiter vom Turm entfernt. Mit 86 m handelt es sich um den höchsten gemauerten Kirchturm des Landes, dessen Planung laut einem Vertrag des Jahres 1466 in den Händen des Sterzinger Baumeister Hans Feur lag. Der Turmbau dürfte 1492 beendet worden sein, als eine Urkunde mit der Abschrift der Anfänge aller vier Evangelien als Segensspruch in der Turmkugel hinterlegt wurde. Heute gilt der Turm als stilechtes gotisches Bauwerk, das in der Ausführung seiner Schmuckplastiken lediglich vom Turm des Bozner Domes übertroffen wird.
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