Kulturgüter in Südtirol

Dank eines Wilderers an Maria Brünnl in St. Jakob

Votivbild, Malerei auf einer Holztafel.
Hochrechteckiges Holzbrett, gerahmt.
Darstellung: Schriftfeld im unteren Bildbereich, darüber die eigentliche Darstellung: Im rechten oberen Bildbereich in einer gelben Wolkengloriole (auf einer Weltkugel?) steht ganzfigurig Maria mit dem Kind auf dem Arm, in rotem Kleid, blauem Mantel, weißem Schleier, beschuht, dazu rote Krone und Kreuzszepter, das Christuskind mit weißem Kleid und blauer Weltkugel/Reichsapfel.
Links der Gloriole steht ein Jäger mit hohem zylindrischem Hut, Gewehr in der Hand, vor seinen Füßen ein Reh. Am linken unteren Bildeck feuert ein zweiter Mann mit Schnurrbart und Schiebermütze mit einem Gewehr auf den Jäger (Flammen an Mündung und Zündung der Waffe sichtbar). Der Hintergrund in Grüntönen zeigt Wiese – Wald – Dämmerung, im Vordergrund unter der Gloriole einige Büsche.

Inschrift: schwarze Frakturschrift auf weißem Grund,
"Ein Wildbrädschitz ging am 20ten August 1848 Abends
auf die Jagt im Walde, und als er auf seinen Platz
kam traf er ein junges Reh im schlafe an, wel
ches er fing, und der Jäger lauert auf ihm und
schrie halt, und Schoß sogleich sein Stutzen loß,
verletzte mit 92 Schräd auf Ruck und Schulder
einen Tödlichen Schuß, das Putter wird mei
ne Arzneÿ, die Wunden zu verbinden, nahm
ich die Virbitt Maria Brindl in St. Jakob,
wo ich in 6 Wochen wieder Gesund war."

Die Rahmenleisten sind auf das Holzbrett aufgenagelt und olivbraun bemalt. Bemalung und Inschrift der Bildtafel erfolgten nach Annagelung des Rahmens, die Inschrift setzt sich am rechten Seitenrand auf der Rahmenleiste fort.
In der Mitte des oberen Bilddrittels, am Gewehrkolben des Wilderers, befindet sich ein Loch durch die Tafel: alte Aufhängung oder Verdeutlichung des Schusses auf den Wilderer.
Rückseite unbehandelt, mit offenen Harzgängen. Ein U-Nagel zur Aufhängung am oberen Rand der Rückseite.