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Quellen für zukünftige Generationen sammeln: ChronistInnen und BibliothekarInnen tauschen sich aus

"Dorfgeschichte und Dorfgeschichten": Unter diesem Motto tagten kürzlich ChronistInnen und BibliothekarInnen im Pastoralzentrum in Bozen. Diese 17. Auflage des landesweiten Symposiums wurde vom Südtiroler Landesarchiv in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bibliotheken und Lesen organisiert und mit dem Bibliotheksforum begangen.

Bibliotheken sind wie Dorfbrunnen: v.li. Amtsdirektor Klotz, Landesarchivdirektorin Roilo, Landeschronistin Thaler Wieser.

Chronistinnen und Chronisten, betonte die Direktorin des Landesarchivs Christine Roilo, seien "vor Ort", also an der Stelle, wo bergmannssprachlich abgebaut, geschürft und etwas vorangetrieben wird. Landeschronistin Rita Thaler Wieser dankte den zahlreich Erschienenen für ihre wertvolle ehrenamtliche Arbeit und dem Landesarchiv für die Unterstützung.

Bibliotheken, führte der stellvertretende Landeschronist Raimund Rechenmacher aus Schlanders aus, stehen für Unterhaltung, Bildung, Information und Gespräch, sind Vermittler von Literatur und Wissen, Medienkompetenzzentren, Tante-Emma-Läden für die Seele, generationenübergreifender Treffpunkt. ChronistInnen sammeln Quellen für zukünftige Generationen und sind das Langzeitgedächtnis der Gemeinden. Bibliotheken und ChronistInnen können gemeinsam Jahresthemen festlegen oder gemeinsame Veranstaltungen organisieren. Damit werden neue Zielgruppen in die Bibliothek geholt, der Bestand des lokalen Schrifttums wird aufgewertet und stärker genutzt, die Bibliothek erfährt als Dokumentationszentrum für das Dorf eine höhere Wertschätzung. Die Jahreschroniken und andere Quellen werden in der Bibliothek aufbewahrt und sind somit öffentliches Gut und für alle nutz- und sichtbar.

Der Direktor des Landesamtes für Bibliotheken und Lesen Volker Klotz referierte über Bibliotheken und ihre Funktion als Dorfbrunnen als Orte der Begegnung und von alters her Fixpunkte im Alltag der Dorfbewohner, beliebter Begegnungsort für Jung und Alt und damit auch wichtige Kommunikationsorte in einer Dorfgemeinschaft. Heute sind Bibliotheken an die Stelle der alten Dorfbrunnen getreten und haben diese Rolle als Begegnungsorte übernommen.

Dem Südtiroler Landesarchiv, unterstrich ChronistInnen-Referentin Margot Pizzini, als zuständigem Amt der Landesverwaltung seien vor allem Professionalisierung und größtmögliche Eigenständigkeit und Eigenverantwortung im Chronikwesen ein Anliegen. Die Zusammenarbeit besteht in der Einbeziehung der Südtiroler Chronistinnen und Chronisten in zahlreiche Initiativen des Südtiroler Landesarchivs.

Teßmann-Direktor Johannes Andresen legte das digitale Portfolio der Landesbibliothek dar, das beim klassischen Online-Zugriff auf Katalog und Ausleihkonto beginnt, die Entwicklung der landesweiten Ausleihe von digitalen Medien über die Plattform "Biblio24" umfasst und Schwerpunkte in der Digitalisierung, Visualisierung und Langzeitarchivierung von Tirolensien über das Portal "Tessmann digital" setzt.

Den Abschluss des 17. Tages der Chronistinnen und Chronisten/Bibliotheksforums bildete eine Diskussion am Runden Tisch.

SF

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