Option – Heimat – Opzioni
„Eine Geschichte Südtirols. Una storia dell’Alto Adige“
Der Tiroler Geschichtsverein, Sektion Bozen, veranstaltete 1989 Südtirols erste historische Großausstellung zum Thema „50 Jahre Option 1939-1989“ und wurde dabei großzügig von der Südtiroler Landesregierung unterstützt, insbesondere von den Kulturabteilungen der deutschen und ladinischen sowie der italienischen Sprachgruppen. Dieses traurige Kapitel der Südtiroler Geschichte begann 1918 mit der Teilung Tirols und bestimmt bis heute den Sonderstatus Südtirols. 1939 vereinbarten das Deutsche Reich und Italien in einem Militärbündnis, die deutsch-italienische Grenze am Brenner beizubehalten und die Südtiroler auszusiedeln. Zwischen 1939 und 1943 hatten die deutschsprachigen Südtiroler und Ladiner die erzwungene Wahlmöglichkeit, ihre Südtiroler Heimat zu verlassen und für Deutschland zu optieren (Optanten) oder in Südtirol zu bleiben (Dableiber), wo sie jedoch der sprachlichen und kulturellen Unterdrückung und Italianisierung ausgesetzt waren, die in den 1920er-Jahren begonnenen hatte. 85 % der Südtiroler entschied sich für die Deutschland-Option. Von 1939 bis 1943 verließ rund ein Drittel der Bevölkerung Südtirols (75.000) das Land. Aufgrund des Pariser Abkommens von 1946 kehrte ein Teil der ehemaligen Optanten in den 1950er- und 1960er-Jahren als Rücksiedler nach Südtirol zurück.
17. November 1989 - 24. Februar 1990, Museum für Moderne Kunst, Bozen
Der Ausstellungskatalog ist vergriffen.