Adels-, Familien- und Hausarchive

Adels-, Familien- und Hausarchive

In dieser Gruppe findet sich neben umfangreichen Adelsarchiven (Künigl, Lachmüller, Wolkenstein, Welsperg, Oberpayrsberg, Schlandersberg, Toggenburg u.a.) auch eine größere Zahl kleinerer Familien- und Hausarchive.

Unterlagen der Familien Prenn (Taisten), Hibler (Lienz), von Kaler (Lienz)

Die drei Familien Prenn, Hibler, von Kaler sind durch Heiraten miteinander verbunden. Ein Teil der Unterlagen diente der Erstellung des sog. „Ahnenpasses“ von Guido Prenn. Die Familie Prenn in Taisten bekleidete über mehrere Generationen hinweg die Stelle des Pfarrmesners von Taisten. Jakob Prenn (1833–1891) war Lehrer und Organist an der Trivialschule Taisten, bevor er die Stelle des Kommunal- und Stiftungsverwalters zu Bruneck annahm. Einer seiner Söhne war der letzte Bestandsbildner Guido Prenn (geb. 1880), der in Innsbruck die Fächer Geografie und Geschichte studierte. Von 1909 bis 1940 unterrichtete er an verschiedenen Oberschulen Südtirols. Zwischen 1915 und 1918 diente er im II. Regiment der Tiroler Kaiserjäger und war an der Dolomitenfront im Einsatz. 1940 übersiedelte er nach Österreich und unterrichtete am Staats- später Bundesrealgymnasium in Lienz. Guido Prenns Mutter war Maria, Tochter des Bezirksrichters von Bruneck Johann Baptist Franz Hibler (1807–1875). Die Familie Hibler war in Lienz beheimatet. Johann Baptist Hibler (gest. 1803) war dort Inhaber eines Geschäfts, ebenso Joseph Ignaz Hibler (* 1778), der 1804 Anna von Kaler heiratete. Deren Sohn Johann Baptist Franz Hibler studierte an der Universität Wien Rechts- und Politikwissenschaften. Seine Karriere als Beamter brachte ihn u. a. nach Ampezzo, Windischmatrei, Meran und Bruneck. 1842 heiratete er Theresia Herrnegger (gest. 1850), in zweiter Ehe Maria von Kaler. Die dokumentierte Geschichte der Famile von Kaler beginnt um 1570 mit Johann Kaler, Bürger und Rotgerber in Niederdorf im Pustertal. 1635 erhielten die Söhne Christoph, Gerichtsschreiber zu Heinfels bei Sillian, und Bernhard Kaler, Rotgerber und Handelsmann in Niederdorf einen Wappenbrief mit Prädikat „zu Lanzenheim“, 1757 erhielt Christoph Albert Kaler, Landgerichtschreiber zu Lienz und Scharfschützenhauptmann in Tirol eine Wappenbesserung. Dessen Sohn aus der Ehe mit der Brixnerin Maria Ursula Purwalderin, Joseph Cassian Kaler (geb. 1741), war ebenfalls Landgerichtsschreiber in Lienz, dann Richter zu Virgen und Defreggen. Er heiratete 1777 Maria Anna von Payr. Ihr Sohn Johann Anton von Kaler (1778–1851) heiratete in erster Ehe 1799 Maria Katherina Aignerin, Eigentümerin einer Wirtstaverne und anderer Güter in Lienz (verst. 1802), in zweiter Ehe Antonia Hibler, in dritter Ehe 1823 Maria Rainer. Seine Laufbahn führte ihn in die Finanzverwaltung als Rentamtsschreiber am bayerischen Rentamt Lienz, als Kontrollor beim Landgericht Innichen sowie an die Rentämter Innichen, Bruneck und Innsbruck. Der Bestand enthält verschiedene persönliche und Verwaltungsunterlagen der drei Familien Prenn, Hibler, von Kaler, zusätzlich auch provenienzfremde Stücke, wie Kirchpropstrechnungen von Viums, Unterlagen zu Liegenschaften am Fröllerberg zu Rodeneck.

Z: 1663–1962
U: 3 Archivkartons, 1 Mappe
E: erschlossen

PT

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