Ältere Provinzialverwaltung 1919(27)–1948
Volksschule Afers – Klassenbücher und Schülerkataloge
Die Errichtung einer Volksschule in Afers, heute Fraktion der Gemeinde Brixen, geht zurück auf das Jahr 1782. Nach der Annexion des südlichen Teiles Tirols an das Königreich Italien 1919 sollte die neue Provinz ursprünglich in kultureller Hinsicht ihre Autonomie behalten: Das von Gouverneur Guglielmo Pecori-Giraldi unterzeichnete Manifest „An die Bevölkerung des Alto-Adige“ vom 18. November 1918 enthielt einen Passus, dass die deutsche Unterrichtssprache an den Volksschulen sowie an den privaten und konfessionellen Schulen beibehalten würde. Doch bereits unter seinem Nachfolger Luigi Credaro wurden die ersten Schritte für eine Italianisierung des Südtiroler Schulsystems gesetzt und 49 Schulen mit 115 deutschsprachigen Klassen wurden geschlossen. Mit Dekret vom Oktober 1923 (Lex Gentile) wurde die nationale Einheitsschule im gesamten Königreich eingeführt, was für die sprachlichen Minderheiten den Verlust der eigenen Schulen bedeutete.
Der Archivbestand zeichnet diese Entwicklung exemplarisch nach. Die Reihe der deutschsprachigen Klassenbücher und Schülerkataloge endet mit dem Schuljahr 1922/1923 (ab dem Schuljahr 1920/21 sind die Formulare zweisprachig, wobei nur in deutscher Sprache ausgefüllt wird), mit dem Schuljahr 1924/1925 beginnt die Reihe der Diari/Giornali di classe.
Z: 1876–1942
U: 65 Klassenbücher
E: erschlossen
PT
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