Archivale des Monats

April 2012: Kolorierte Zeichnung von 1758 aus dem Pfarrarchiv von Laas zum Umbau der Laaser Pfarrkirche

Nachlass Nicolò Rasmo

Nicolò Rasmo, am 6. Juli 1909 in Trient geboren, trat nach erfolgreich abgeschlossenem Studium der Kunstgeschichte in Florenz 1939 in den Dienst des Denkmalamtes in Trient. Noch im selben Jahr wurde er zum Direktor des Bozner Statdtmuseums ernannt. Von 1960 bis 1972 leitete Rasmo als Direktor das Denkmalamt für die beiden Provinzen Bozen und Trient. Unter seiner Ägide wurden zahlreiche Bau- und Kunstdenkmäler restauriert und gesichert, wie etwa die Burg Hocheppan, Runkelstein und Schloss Tirol, ebenso wie die Kirchen St. Prokulus in Naturns und St. Benedikt in Mals. Nach der Auflösung des regionalen Denkmalamtes trat Rasmo in den Ruhestand, blieb jedoch bis 1981 Direktor des Bozner Stadtmuseums. Nicolò Rasmo starb 1986.
1987 übernahm das Südtiroler Landesarchiv seinen Nachlass. Darin findet sich Schriftgut zu sehr unterschiedlichen Themen, wie etwa Dokumente aus dem Archiv der Familie Götz in Toblach, Schriftstücke des Deutschen Ordens und verschiedene Urkunden. Eine relativ umfangreiche Gruppe bilden Dokumente und Pläne aus dem Pfarrarchiv von Laas, die den Umbau der Laaser Pfarrkirche im 18. und 19. Jahrhundert betreffen.
Am ursprünglich romanischen Bau, der um 1200 auf einem Vorgängerbau errichtet worden war, wurden 1758 Umbauarbeiten vorgenommen, wobei die Rundapsis abgerissen und durch einen vieleckigen Chor ersetzt wurde. Einen Eindruck von den Umbauarbeiten gibt uns eine kolorierte Zeichnung von 1758, die den Titel „Abriss der Laaserischen Kirchen Gebey oder Reparation“ trägt und als Archivale des Monats März 2012 ausgewählt wurde. 1849 wurden neuerliche, groß angelegte Umbauarbeiten an der Pfarrkirche durchgeführt, wobei das gesamte Langhaus abgerissen und neu errichtet wurde. Der oben erwähnte Zubau aus dem 18. Jahrhundert wurde abgemauert und zur Sakristei umfunktioniert. Im Zuge von Restaurierungsarbeiten 1972/73 ließ ihn das Denkmalamt entfernen. Dabei konnten sämtliche Werkstücke der ursprünglichen romanischen Apsis geborgen werden, sodass eine Rekonstruktion möglich war

Evi Pechlaner

GS