Archivale des Monats
Mai 2012: Dokumentation zum Bau der Timmelsjochstraße
Sammlung Max Honeck
Die Timmelsjochstraße
Nach Ende des Ersten Weltkrieges begann der italienische Staat, die neue Grenze zu Österreich zu befestigen. Doch um die neu errichteten Wach- und Unterkunftshäuser zu erreichen, brauchte es Zufahrtswege: Die Idee einer Straße auf das 2.495 m hohe Timmelsjoch war geboren. Zwei Straßenabschnitte von St. Leonhard Richtung Timmelsjoch wurden bereits 1937 begonnen und nach wenigen Jahren fertig gestellt. Doch bereits 1939 kam das Großprojekt zum Stillstand. Ebenso wurden durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Pläne einer Timmelsjochstraße auf österreichischer Seite auf Eis gelegt.
In den 1950er Jahren, als der Verkehr über den Brenner stark zunahm, wurde das Straßenprojekt wieder aufgegriffen, wobei sich vor allem Wirtschaftstreibende dafür einsetzten –erhofften sie sich doch wirtschaftliche Vorteile für Handel und Tourismus. Aus diesem Grund entstand im Oktober 1954 in Meran auf private Initiative ein „Timmelsjoch-Verein“, der sich für den Straßenbau stark machte und mit verschiedenen in- und ausländischen Politikern als auch mit der 1955 in Nordtirol gegründeten „Timmelsjoch-Hochalpenstraße-AG korrespondierte.
Während die Straße jedoch auf österreichischer Seite in wenigen Jahren fertig gestellt und bereits 1959 eröffnet werden konnte, verzögerte sich die Umsetzung des Projektes auf italienische Seite um etliche Jahre: Erst ab 1966 war diese wichtige Verbindungsstraße auch auf italienischer Seite befahrbar. Die Sammlung des Max Honeck, Besitzer des Hotel Minerva in Meran und Vizepräsident des Timmelsjoch-Vereins, enthält neben interessanter Korrespondenz auch eine umfangreiche Sammlung von Zeitungsartikeln aus italienisch- und deutschsprachigen Tageszeitungen zum Bau der Straße. Daraus wurden als Archivale des Monats Mai 2012 drei Artikel aus der „Dolomiten“ vom Herbst 1965 ausgewählt.
Evi Pechlaner
GS
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