Archivale des Monats
September 2013: Glückwünsche an Joseph Valentin Haller, Bürgermeister von Meran, zur Wiederbestätigung im Amt
Familienarchiv Haller
Als Joseph Valentin Haller 1850 als Bürgermeister von Meran bestätigt wurde - Kreishauptmann Kopp gratulierte ihm dazu mit Schreiben vom 12. Juli -, bekleidete er dieses Amt bereits 27 Jahre. Zehn weitere sollten folgen: Haller stand der Gemeinde von 1823 bis 1861 als Bürgermeister vor und veränderte in diesen Jahrzehnten die Textur der Stadt nachhaltig. So wurden etwa unter seiner Ägide das Spital umgebaut und das Gymnasium erweitert. Als Mitte der 1830er Jahre erste Gäste des milden Klimas wegen nach Meran kamen, erkannte Haller die Chance, aus der wirtschaftlich angeschlagenen Stadt einen Kurort zu machen. In den ersten Jahren kümmerte sich Bürgermeister Haller, ein Gastwirtssohn aus Vorderpasseier, noch selbst um Unterkünfte für die Touristen. Da der Kurbetrieb stetig zunahm, rief er in den 1840er Jahren eine eigene Kurvorstehung ins Leben. Die Kurgäste kamen vornehmlich aus Preußen und der Monarchie, aber auch aus Rußland. Es waren vor allem gesundheitlich angeschlagene Personen, die sich im Herbst der in der Literatur der Zeit vielfach gepriesenen Meraner Traubenkur unterzogen, während im Frühjahr mit Molke gekurt wurde. Als Haller 1861 sein Amt zurücklegte, war aus Meran längst ein weithin bekannter Kurort geworden.
Der Bestand Familienarchiv Haller, aus dem das hier vorgestellte Schreiben stammt, wird seit 1994 im Südtiroler Landesarchiv verwahrt. Es enthält neben einigen Archivalien zur Person Hallers auch Unterlagen zum Schildhof Saltaus in Passeier.
Evi Pechlaner
PT
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