Archivale des Monats
November 2013: Aufforstung in den Reichsforsten Pfundererberg und Schwarzwald 1856
Akten der Forst- und Domänenverwaltung
Im Zuge der Intensivierung der Salzgewinnung in Hall und des Bergbaus in den verschiedenen Erzlagerstätten Tirols im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit stieg auch der Verbrauch von Holz nahezu exponentiell an, eine Kontrolle der Waldnutzung wurde damit unerlässlich. Aus den zur staatlichen Domäne zählenden Reichsforsten wurden bestimmte Wälder ausgewiesen, aus denen das Grubenholz sowie das Kohl- und Brennholz für die Schmelzhütten bzw. die Sudpfannen der Saline geschlagen wurde. Wegen des wachsenden Holzbedarfs wurden - in Unkenntnis der ökologischen Folgen - teils große Waldflächen abgeholzt, was in einigen Gegenden Tirols zu Überschwemmungen und Murenabgängen führte. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Aufsicht über die Waldnutzung einer zentralen Forstbehörde übertragen, die auf der Basis des Reichsforstgesetzes von 1852, dem ersten einheitlichen Forstgesetz für die gesamte Monarchie, die Rodung und Aufforstung der staatlichen und auch der privaten Wälder beaufsichtigte.
Im hier vorgestellten Schreiben „Ausweis über die im Forstdistrickte Klausen angeordneten Forstkulturen" berichtet der Forstmeister von Klausen dem k. k. Forstamt zu Bozen über geplante und im Jahr 1856 durchgeführte Pflanzungen, darunter auch über vom k. k. Montanärar in den Reichsforsten „Pfundererberg" und „Schwarzwald" durchgeführte Aufforstungen.
Das Blei- und Silberbergwerk am Pfunderer Berg, erstmals 1140 erwähnt, hatte seine Blütezeit im 19. Jahrhundert bereits hinter sich. Es war Anfang des 18. Jahrhunderts vom Montanärar erworben worden, warf jedoch kaum mehr Gewinne ab und so wurde es zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgegeben.
Evi Pechlaner
PT
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